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    Sleater-Kinney
    The Center Won't Hold

    VÖ: 16.08.2019 | Label: Caroline/Universal
    Text: Britta Helm / Martin Burger
    Sleater-Kinney - The Center Won't Hold

    Vier-Ohren-Test

    Sleater-Kinney und St. Vincent krachen mittig zusammen. So sexy wie jetzt klang diese Band noch nie. Dass Carrie Brownstein, Corin Tucker und Janet Weiss seit mittlerweile 25 Jahren zu den größten Sexsymbolen des Gitarrenrock gehören, ist eh gesetzt, aber bisher ging es auf ihrem Sockel eher übercool bis schlicht genial zu. Körper: was für andere Menschen. Jetzt führt Produzentin Annie Clark sie an die eigenen heran. Mit Synthies, zerklüftetem Gewaber, poppigen Beats und ungewohnt hautnahen Texten: „You know I’m/ Dress downable/ Uptownable/ Hair grabbable/ Grand slammable/ Just hurry on home to me/ ’Cause it’s just what we do“. So ununwunden gibt sich nur, wer nichts mehr zu verlieren hat, weder politisch noch als Band. Mit „The Center Won’t Hold“ haben Sleater-Kinney auf dem Höhepunkt ihrer Karriere ein Politrock-Album mit den Mitteln der Düster-Party-New-Wave-Disco geschrieben, auf dem die Gitarren mal nicht alle Antworten haben und die Synthesizer jetzt umso dringender alles erleben müssen. „I need you more than I ever have“, heißt es da etwa, „Because the future’s here/ And we can’t go back.“ In knallpinkem Latex werden sie so schnell wahrscheinlich nicht auftreten, aber mit St. Vincent im Studio haben sich Sleater-Kinney das erste Denkmal jenseits der 2000er-Ästhetik gesetzt. Die Zukunft lässt sich nicht aufhalten, aber man kann sich auf sie einlassen, die eigenen Ängste mit ihr ausmachen und dabei schließlich sogar so etwas wie Spaß haben.
    9/12 Britta Helm

    Sleater-Kinney und St. Vincent für ein Album vereint, das versprüht ein gewisses Flair – auf dem Papier. Wie sehr man sich als Band der Gnade der produzierenden Person ausliefert, war schon oft Gegenstand von Plattenkritiken. Songs top, Sound mau. Songs Flop, weil ungewohntes Arrangement oder frei drehendes Experiment. Sleater-Kinney, die einen Status als Sexsymbole mit Sicherheit nie bewusst angestrebt haben, vertrauten sich der angesagten Annie Clark an – zumindest Carrie Brownstein wird begeistert gewesen sein von der Beteiligung des Artpop-Stars, sagte man den beiden befreundeten Charakterköpfen doch bereits 2015 nach, ein gemeinsames Projekt zu verfolgen. Wäre es mal bei der Duo-Form geblieben, vermutlich wäre Janet Weiss dann noch an Bord. Die Schlagzeugerin, deren Bands und Gastspiele abseits von Sleater-Kinney man jederzeit Clarks Alben vorziehen darf, ist in den umständlichen Verkeilungen aus St.-Vincent-Weirdness und Brownstein-Poprock hörbar unterfordert und nahm wohl nicht grundlos noch vor der Veröffentlichung der Platte Reißaus vor der Aussicht, diese Songs auch noch live spielen zu müssen. Wie man das mit den gewagten Produzenten-Ideen richtig hinbekommt, zeigt das von Mr. Übersteuerung Dave Fridmann betreute „The Woods“, bislang das beste aller Sleater-Kinney-Alben. „The Center Won’t Hold“ ist das schlechteste, die ersten beiden ohne Weiss miteinbezogen, denn es ist nicht nur ein musikalischer Schuss ins Knie, es trieb auch einen Keil in die Band. War es das wert?
    5/12 Martin Burger

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