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    Black Midi
    Schlagenheim

    VÖ: 21.06.2019 | Label: Rough Trade/Beggars/Indigo
    Text:
    7 / 12
    Black Midi - Schlagenheim

    Wie jetzt? Auf ihrem ersten Album erweitern die experimentellen Londoner ihren sprunghaften Gitarrenrock um Klavier, Banjo und Synthesizer.

    Die vier Mitglieder von Black Midi sind jeweils ungefähr achtzehneinhalb, haben innerlich schon mehrere Kunststudiengänge absolviert und noch mehr abgebrochen und machen sich keine Illusionen, mit Schlagenheim irgendwas zu reißen. Was soll man auch anfangen mit neun langen Songs auf kurzen 45 Minuten, die Titel wie „Reggae“ oder „BmBmBm“ tragen und überhaupt nicht so klingen? Black Midi sind es schon gewohnt, Musikpassanten mit heftigen Auftritten zu verwirren, bei denen alles durcheinandergeht und man nie so richtig weiß, ob der Bauhelm auf dem Kopf des Gitarristen jetzt Ernst, ein Kommentar zu irgendwas oder Quatsch ist. Live spielt die Band in fast schon klassischer Formation, auch wenn sie dabei untereinander die Instrumente tauscht und aus fünf Minuten auch mal zwei Stunden Krautrock-Lärm werden. Für „Schlagenheim“ kommen feinere Instrumente dazu, und Geordie Greep ergänzt seine Zwischenrufe um eleganten R&B-Gesang. Überhaupt klingt das alles nach der interessantesten Art, dem alten Arbeiterklassen-Britrock mal schön das Am-Klavier-Lehnen beizubringen – bis die nächste Zersäbelungsorgie dann doch wieder Kleinholz daraus macht. Die Frage ist wie so oft nicht, warum man die eigene Herzfrequenz für sowas auf Konzerten in den spannenden Bereich pushen sollte, sondern wozu es das allen guten Sperenzchen zum Trotz auf Platte gepresst gibt. Macht jemand zufällig demnächst eine Ausstellung auf dem Klo des Studentenwohnheims und braucht noch den passenden Soundtrack für die zehnarmigen Schaufensterpuppen und das grüne Kunstblut?

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