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    The Beta Machine
    Intruder

    VÖ: 29.03.2019 | Label: T-Boy/Universal
    Text:
    6 / 12
    The Beta Machine - Intruder

    Matt McJunkis und Jeff Friedl sind jetzt ihre eigenen Chefs. In dieser Position verhebt sich die Rhythmusfraktion von A Perfect
    Circle gewaltig an Popanz und seichtem Synthie-Rock.

    Bei Ashes Divide, der Zweitband von A-Perfect-Circle-Gitarrist und Hauptsongwriter Billy Howerdel, arbeiteten Bassist McJunkis und Schlagzeuger Friedl erstmals zusammen. Darüber sind sie anschließend nicht nur bei A Perfect Circle gelandet; deren Zweitchef Maynard James Keenan hat sie kurzerhand auch für sein Soloprojekt Puscifer verpflichtet. Dass ihnen unter diesen Voraussetzungen der Sinn nach Eigenverantwortung steht, befreit von den immer gleichen Namen, ohne Aufsicht von mehr oder minder großen Egos, ist mehr als nachvollziehbar. Dass sie ihre Freiheiten in gefälligem Pop-Rock mit schwülstiger Geste ausleben, nur weil Keenan in seinen Projekten derartiges niemals gestatten hätte, bleibt aber unverständlich. Wenigstens passen sie auf „Intruder“ den seichten Inhalt an die Hülle an: „I remember a summer day when the hounds came/ You and me ran naked through the mountain“, betont McJunkis seine nostalgischen Sehnsüchte auf die Weise, mit der Tom DeLonge bei Angels & Airwaves die Silben überstrapaziert, bis jeder Vokal einem Quäken gleicht. Und wenn Claire Acey, die sie als Gesangspartnerin von McJunkis angeheuert haben, zu den Synthie-Gothic-Anwandlungen in „Bones“ mit „I can taste you like a sugar candy on my tongue“ droht, stellen sich vor Schauder die Nackenhaare auf. Erkennbare Ironie, die irgendwas abfedern würde, gibt es nicht. Vielmehr sind Songs wie „Ghosts“ genau da, wo 30 Seconds To Mars schon alles mit sterilem Pathos verklebt haben. Sein eigener Chef zu sein ist nicht immer einfach.