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    Type O Negative
    World Coming Down

    VÖ: 21.09.1999 | Label: Roadrunner/Connected
    Text: Kai Winn
    Type O Negative - World Coming Down

    Alle Fans von „October Rust“ seien gewarnt! Anführer Peter Steele hat das Ruder herum gerissen und den Kahn auf Heimatkurs gebracht, nachdem er genug vom Schmachten und Schwelgen hatte.

    Subtrahiert man die grenzenlose Wut vom ’91er Debüt „Slow Deep And Hard“, gelangt man ziemlich genau zur Wirkung von „World Coming Down“, das an eben diese stumpfen, aber glorreichen Tage anknüpft. Trotzige Kargheit und blanke Verzweiflung in Slow-Motion prägen im Jahre 1999 wieder den Sound Type O Negatives. Nach dem zynischen Opener „Skip It“ beginnt eine alles zermalmende Knochenmühle ihre unbarmherzigen Runden. Der Album- und die Songtitel wie z. B. „Eyerything Dies“ und „Eyeryone I Love Is Dead“ dürfen getrost als Inhaltsangaben des 74-minütigen Opus gelten. Im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern ist diese Platte beinahe frauen-, dafür aber vollkommen hoffnungslos. Es ist wieder ein Album für den lebensmüden Depri-Rocker selbst, nicht eines für seine Freundin, die sich von Peters halbgarem Outing als Lustmolch hatte einlullen lassen. Romantik ist hier nicht mehr vordergründiger Inhalt oder Ziel, sondern dient lediglich als Mittel, die eigene Selbstzerstörung zu zelebrieren und zum Hörer zu transportieren. Natürlich dürfen sich erklärte Leidensgenossen und sonstige Nachahmer immer noch in der Süße des Schmerzes suhlen, doch im Gegensatz zu „Bloody Kisses“ und „October Rust“ erscheint keine Fee mehr am Horizont, um nach devoten Demutsbekundungen von Peter dem Leid die Erlösung folgen zu lassen. Allein gelassen in einer schmucklosen Welt aus Leid und Selbstmitleid in Schwarz und Weiß bleibt nur der Griff zur pulverig-weißen Droge, die nicht unmaßgeblich zur Entstehung dieser Platte beigetragen haben soll. Aber auch sie lindert kaum („Sometimes I’m truly terrified/ ‚cause dope and booze don’t help to hide“) die kokett vorgetragene Todessehnsucht Peters und seiner Dunkelmänner („Now I hate myself/ Wish I’d die“). Ein schmerzverzerrtes Album, das alte Fans versöhnen und junge in Unverständnis zurücklassen wird.

    weitere Platten

    Dead Again

    VÖ: 13.05.2007

    Life Is Killing Me

    VÖ: 17.06.2003

    The Least Worst Of...

    VÖ: 30.10.2000

    October Rust

    VÖ: 20.08.1996

    Bloody Kisses

    VÖ: 17.08.1993

    The Origin of the Feces

    VÖ: 12.05.1992

    Slow, Deep And Hard

    VÖ: 16.06.1991