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    Ulrika Spacek
    The Album Paranoia

    VÖ: 05.02.2016 | Label: Tough Love/Cargo
    Text: Sebastian Harth
    10 / 12
    Ulrika Spacek - The Album Paranoia

    Fast 40 Jahre nach Bowies „Heroes“ hat Berlin es mal wieder geschafft, als Inspirationskulisse für krautig-verwackelte Musik herzuhalten – so will es zumindest die Legende, die sich ganz von selbst um Ulrika Spacek strickt.

    Ein gemeinsamer Besuch in der deutschen Hauptstadt soll die zwei Kumpels Rhys Edwards und Rhys Williams spontan dazu bewegt haben, sich ein musikalisches Konzept auszudenken, in ein Korsett zu pressen und gemeinsam Songs dafür zu schreiben. Viel mehr Informationen braucht es nicht, um sich Ulrika Spacek und ihrer geheimnisvollen Geschichte zu öffnen: Das Duo schafft es auf ihrem Debütalbum, die perfekte Schnittmenge aus unaufgeräumten Schlafzimmern und versnobbten Kunstgalerien abzubilden. Also irgendwie psychedelisch-verkopft, dabei aber hemdsärmelig genug, um den Boden unter den Füßen nicht zu verlieren. Ihre Weapons-of-choice: Fuzz, Reverb und Repetition. Wer mit einem davon fremdelt, hat schon verloren; Songs wie „I Don’t Know“ oder die erste Single „She’s A Cult“ sparen nicht an verträumter Kratzbürstigkeit. Dass zwischen Krautrockanleihen und Gitarrenzitaten von Television über Sonic Youth keine Monotonie aufkommt, ist beruhigend, liegt aber vor allem an balladesken Momenten wie „Circa 1954“, „Ultra Vivid“ oder „Airportism“. Die beweisen eindrücklich, dass die zwei Rhys ein Gespür für Dramaturgie und Räumlichkeit haben, das man auf Debütalben nicht selbstverständlich erwarten kann. Nicht umsonst feierten Internetblogs Ulrika Spacek trotz nur drei vorab veröffentlichter Songs als Londons Band der Stunde. Der Bowie-Vergleich vom Anfang ist trotzdem etwas hoch gegriffen, aber manchmal schadet es ja nicht, wenn man die Messlatte höher hängt.

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