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    Kurt Cobain
    Montage Of Heck: The Home Recordings

    VÖ: 13.11.2015 | Label: Universal
    Text:
    Kurt Cobain - Montage Of Heck: The Home Recordings

    Mischung aus Soundtrack und Mixtape zur Kurt-Cobain-Doku „Montage Of Heck“ – Songs aus dem Nachlass der Grunge-Ikone in höchst unterschiedlicher Qualität.

    „Montage Of Heck“ ist ein eindrucksvoller, wenngleich umstrittener Film. Regisseur Brett Morgen musste sich den Vorwurf gefallen lassen, Cobains Nachlass nicht nur auszuschlachten, sondern auch spekulativ einzusetzen. Zu nennen wären da die Bilder des derangierten, mit dem Schlaf kämpfenden Junkies Cobain, der seine Tochter auf dem Schoß hält. Oder die als Animation inszenierte Sequenz, in der eine Kassettenaufnahme von Cobain zu hören ist, in der er sein erstes Mal mit einem geistig zurückgebliebenen Mädchen schildert. Ein Ereignis übrigens, von dem The MelvinsBuzz Osborne behauptet, Cobain hätte es sich ausgedacht. Diese Aufnahme ist auch hier zu hören und bleibt – inszeniert oder nicht – ein bedrückender Moment. Doch mit Aufnahmen, die aus dem Film bereits bekannt sind, wären Nirvana– und Cobain-Jünger normalerweise nicht zu ködern. Also versprach Morgen im Vorfeld bislang ungehörte Musik, die eine ganz neue Seite von Cobain zeigen würde. Nur: Es wird nicht klar, welche Seite das sein soll. „Montage Of Heck“ ist eine Sammlung aus unfertigen Demoaufnahmen, Hörspielfetzen, albernen Witzen und überdrehten Spielereien, denen eines gemeinsam ist: Sie wurden mit gutem Grund bislang nicht veröffentlicht. Insofern ließe sich diese Compilation, die in der Deluxe-Version sogar 31 Stücke enthält, darunter ein zehn Minuten langes Medley mit dem
    Titel „Do Re Mi“, schnell als missglückter Versuch ablegen, noch aus den letzten Aufnahmen von Cobain Geld heraus zu pressen. Aber ganz so einfach ist es nicht. „Montage Of Heck“ zeigt ebenso wie Morgens Film, dass Cobain sich nicht nur musikalisch als Künstler ausprobiert hat. Und dass Ausprobieren eben ein essentieller Teil jeder Künstlerkarriere ist. Aus dieser Perspektive betrachtet, zeigen Demoaufnahmen wie die zu „Been A Son“ oder „Something In The Way“, wie viele verschiedene Phasen auch ein vermeintlicher Welthit durchlaufen muss, bis endlich alles am richtigen Ort ist. Allemal interessant ist, dass Cobain bei einigen der von ihm geschriebenen Songs auch gleich die Basslinie mitlieferte, wie im erwähnten Demo zu „Been A Son“ zu hören ist. Dazwischen finden sich vor allem auf der Deluxe-Version viele verzichtbare Soundschnipsel, die eher unfreiwillig dazu beitragen, den Mythos Cobain schrumpfen zu lassen. Cobain mag ein Genie gewesen sein, aber auch er hätte ohne den nötigen Eifer, sich selbst ständig zu überprüfen, nicht eine derartige Karriere gemacht. Deshalb ist „Montage Of Heck“ die Cobain-Compilation, nach der man keine weitere mehr braucht.

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    Montage Of Heck

    VÖ: 28.05.2015