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    Albert Hammond Jr.
    Momentary Masters

    VÖ: 31.07.2015 | Label: Infectious/Pias Coop
    Text:
    Albert Hammond Jr. - Momentary Masters

    Während Justin Casablancas mit seinen Voidz dem Experiment frönt, empfiehlt sich Gitarrist Albert Hammond Jr. mit „Momentary Masters“ als die derzeit bessere Version der Strokes. Und zeigt nach sieben Jahren Pause mit einem Soloalbum, wie groß seine Lust, Dreieinhalb-Minuten Songs zu schreiben, nach wie vor ist.

    Die Zukunft der Strokes ist ungewiss. Wer dafür noch einen Beweis brauchte, der muss sich auf YouTube nur Hammond Jrs. ungläubige Reaktion auf den Auftritt seines Bandkollegen Julian Casablancas beim diesjährigen Primavera Festival anschauen. Mit den Songs seines dritten Soloalbums „Momentary Masters“ im Hinterkopf lässt sich noch eine weitere Interpretation für seine Ungläubigkeit finden: Inwieweit seine Fähigkeiten, eingängige Indierocksongs wie „Losing Touch“ zu schreiben, für The Strokes überhaupt noch von Belang sind. Bevor, wie in der Vergangenheit schon passiert, seine Songs wieder abgelehnt werden, hat Hammond Jr. lieber neun davon selbst aufgenommen; beim zehnten, „Don’t Think Twice“, handelt es sich um ein rumpelig-nachlässiges Bob-Dylan-Cover. Und liefert dabei mit Songs wie dem erwähnten „Losing Touch“ oder „Razor’s Edge“ das ab, was man an den Strokes so mag: Garagigen Rock, gespielt mit einer zwischen Arroganz und Überheblichkeit changierenden Lässigkeit. Der Hintergrund von „Momentary Masters“ ist aber ein ernster: Das Album ist einem verstorbenen Freund von Hammond Jr. gewidmet und gleichzeitig eine Art Bilanz der vergangenen sieben Jahre. So lange ist es nämlich her, dass Hammond Jr. ein Soloalbum veröffentlicht und sich Drogen induziert in ganz anderen Sphären befunden hat. Daddeleien wie „Spooky Couch“ vom Vorgänger „Como Te Llama“ (2008) spart sich „Momentary Masters“ deshalb und setzt den Weg fort, den Hammond Jr. 2013 mit der EP „AHJ“ eingeschlagen hat. Gemeinsam mit befreundeten Musikern von Mon Khmer, Bleachers und Delicate Steve sind neun extrem eingängige Songs entstanden, die bei allem spielerischen Detailreichtum und Raffinesse, wie im großartigen „Caught In My Shadow“, unglaublich kompakt klingen. Lässt der erste Teil des Albums im eng abgesteckten Rahmen noch Platz für Experimente, wie einen pumpenden Discobass und zarte Raps in „Power Hungry“, zieht Hammond Jr. mit zunehmender Spielzeit die Zügel an. Und liefert in der zweiten Hälfte des Albums einige der besten Songs seiner Karriere. „Side Boob“ ist Höhepunkt und Abschluss eines Albums, das so unverkrampft an die Songs seiner Hauptband erinnert, dass man nur einen Schluss ziehen kann: Die Zukunft der Strokes mag ungewiss sein, deswegen die Flinte ins Korn zu werfen, kommt für Hammond Jr. zu unserem Glück nicht in Frage.

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