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    Belle And Sebastian
    Girls In Peacetime Want To Dance

    VÖ: 19.01.2015 | Label: Matador/Beggars/Indigo
    Text: André Bosse
    9 / 12
    Belle And Sebastian - Girls In Peacetime Want To Dance

    Album Nummer acht der schottischen Indie-Götter, jetzt auch mit Discomusik und Schunkelhymnen.

    Rock’n’Roll ist ein guter Lautsprecher seiner selbst, nicht nur auf AC/DC-Platten. Pop tickt ein wenig anders. Er lobt sich nicht gern, dafür hält er sich für klug. Die Pet Shop Boys gehören zu den wenigen, die den Wert des Pop als Gegenpol zur Rockmusik hochjubeln, aber ihre Geste ist häufig genug ironisch. Nun legen Belle And Sebastian nach. Die Schotten und ihr Chef Stuart Murdoch sind seit ihrer Gründung Mitte der 90er Jahre überzeugt, dass Popmusik Leben retten kann – neben klugen Büchern, schlauen Filmen und Clubs, in denen Northern-Soul gespielt wird. Stets war die Kraft des Pop im Subtext ihrer Songs angelegt. Auf „Girls In Peacetime Want To Dance“ wird diese nun betont. Da ist zum Beispiel „The Everlasting Muse“, Murdochs Liebeserklärung an die Kreativität. „Be popular, play pop”, rät die Muse, „and you will win my love “. Dazu spielt die Band Musik, wie man sie von Beirut kennt, bevor sich Zach Condon verkrochen hat. Das Verhuschte ihrer Musik ist beinahe verschwunden, nur Murdochs Stimme und Gesangsmelodien erinnern noch an die frühen Jahre, als die Band in der Glasgower Uni aufnahm und keine Interviews gab, weil man fürchtete, sich bei den Fragen der Journalisten zu erschrecken. Ebenfalls neu im Kontext dieser Band: Europop und Disco. Der softe Stomper „The Party Line“ legte als Single die Fährte, „Enter Sylvia Plath“ und „Play For Today“ sind weitere Synthie-Songs: lange Kompositionen, klug arrangiert und mit Texten voller Literatur- und Klassiker-Referenzen. Belle And Sebastian geben sich tanzbarer, nahbarer. Genügend Gedankenfutter für Tagträumer ist aber weiterhin vorhanden.

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