Indian Handcrafts
Civil Disobedience For Losers

Und würde man jetzt noch so dahersagen, dass sich Indian Handcrafts prima in den Liebeskreis von Melvins, Big Business und Tweak Bird einreihen könnten, dann dürfte klar werden, wie „Civil Disobedience For Losers“ klingt. Es verwundert nicht, dass allen sieben Protagonisten der just erwähnten Bands ausführlich in den Linernotes gedankt wird. Immerhin waren all gemeinsam auf Tour, Indian Handcrafts haben das Equipment ihrer Kompagnons missbraucht und sich ihren Sound im Studio obendrein von Toshi Kasai zurechtrücken lassen. Das hat der ja bereits bei den allen drei Bands getan – um dann Big Business vom Duo zum Trio zu erweitern. Anscheinend bekommt es niemand so gekonnt hin wie er, die minimale Vereinigung von Gitarre, Schlagzeug und Gesang derart fulminant klingen zu lassen. Wenn in „Bruce Lee“ und „Centauri Teenage Riot“ dann noch die Melvins-Schlagzeuger Dale Crover und Coady Willis zusätzliche Drums beisteuern, ist das wohl so etwas wie ein Ritterschlag für Indian Handcrafts. Den Support haben die zwei Kanadier jedenfalls verdient, denn ihre Songs bestechen. Dicke Riffs, große Grooves und eingängige Melodien ergeben ein Sludgerock-Wunderwerk, das sogar an Death From Above 1979 oder Rage Against The Machine erinnert. Dass drei der Songs vom letztjährigen, namenlosen Demo-Debüt stammen: geschenkt. Die aufgepeppte Version von „Red Action“ stellt die ursprüngliche noch in den Schatten. Schade ist nur, dass die Band wohl zum Nischendasein verdammt ist, weshalb kaum jemand mitbekommen wird, dass der Song in der zweiten Minute den Break des Jahres hinlegt. Wenigstens wir wissen jetzt bescheid.