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    The Flaming Lips
    The Terror

    VÖ: 05.04.2013 | Label: Bella Union/Cooperative/Universal
    10 / 12
    The Flaming Lips - The Terror

    Noch vor wenigen Jahren drohte Wayne Coyne zum Klassenclown des Indierock zu werden. Jetzt schleift er die Flaming Lips an den Rand des Universums und blickt mit ihnen ins Herz der Finsternis.

    Keine Kurskorrektur ist radikaler als die der Flaming Lips seit 2009. Die Band aus Oklahoma City hat erst das von jedem Mutterschiff abgekapselte Spacerock-Album „Embryonic“ veröffentlicht und in den Jahren danach Musik in allerlei Formaten und Körperteilen, die noch weniger Bezugspunkte besaß. Ihr 00er-Jahre-Run als Konfetti-Kanonen-Liveband mit Kunstblut und Tierkostümen wurde dadurch nicht bloß relativiert, sondern für ungültig erklärt; fast als galt es, vor „The Terror“ sämtliche Zähler auf Null zurückzustellen. Das 13. Flaming-Lips-Album ist völlig frei in Form und Inhalt, unbeschwert von der Geschichte der Rockmusik, sein eigenes disharmonisches Ding. Coyne reagiert damit auf die Trennung von seiner Freundin nach 25-jähriger Beziehung, aber er und Multiinstrumentalist Steven Drozd schöpfen daraus ein universelles Album, eins, das so unsicher und unheilvoll wie die Gegenwart klingt, weil es keine Vergangenheit kennt. Das Klangbild ist lebendig und dreckig wie die Raumstation aus Duncan Jones‘ „Moon“, an jedem Sound klebt noch ein zweiter, alles wabert und pulsiert. Die Verstärker glühen mit, Synthies dröhnen wie Gottes Tinnitus, und Coyne singt mit der brüchig-verhallten Stimme eines Mannes, der im Angesicht dieser Musik nur noch wie ein Kind klingen kann. Ja zugegeben, Songs sind das nicht mehr, aber boo fucking hoo. Brennender ist doch die Frage, in was für einer Welt wir Leben, wenn selbst die Flaming Lips jede Hoffnung verlieren und glauben, uns eine Platte wie „The Terror“ antun zu müssen.

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