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    Poliça
    Shulamith

    VÖ: 18.10.2013 | Label: Memphis/Indigo
    Text:
    9 / 12
    Poliça - Shulamith

    Blut in der Dusche, eine feministische Vordenkerin im Titel und zwei Schlagzeuger. „Shulamith“ hat alles, was der düstere Elektropop braucht.

    Dass Justin Vernon großer Poliça-Fan ist, wissen wir schon, seit er vor anderthalb Jahren ihr Debüt „Give You The Ghost“ in den Himmel gelobt hat. Logisch also, dass die Band das Kompliment zum zweiten Album erwidert und den Bon Iver-Sänger für einen Song zum Duett lädt. Wobei Channy Leaneagh zwischen den schwer fallenden Beats und den sirrenden Synthies von „Tiff“ ihren Gesang für den Gast an keiner Stelle zur Seite rückt; Vernon bleibt nur die zweite Stimme, das ist Kompromiss genug und der einzige, den Poliça eingehen. „Shulamith“ ist so radikal und entschlossen wie die einflussreiche Feministin Shulamith Firestone, nach dem es benannt ist, nur
    dass die Texte, die Leaneagh mit Milchglasstimme singt, nicht vom Ende des Patriarchats handeln, sondern vom Ende der ganz privaten Liebe (im Patriarchat). Einige Songs klingen dabei wie „I Need $“ nach luftiger Südsee, andere wie „Spilling Lines“ müssten der Soundtrack zu warnenden Filmszenen sein, in denen Protagonisten mit Drogen im Blut und pochenden Pupillen durch die Nacht stolpern, bis ihnen entweder etwas zustößt oder nicht. Die beiden Schlagzeuger Ben Ivascu und Drew Christopherson und Bassist Chris Bierden bauen darunter ein Gerüst, das stellenweise mit den elektronischen Beats verschmilzt, andernorts aber so menschlich klingt wie von zwei Händen auf ein gerade erlegtes Fell getrommelt. Wen das nicht an Maserati erinnert, den erinnern die vertrackteren Momente an Thom Yorke, wenn die Feiermomente nicht an Chvrches auf Indie-Prog erinnern. Nur dass die alle kein so verstörendes Artwork hatten.

    weitere Platten

    Madness

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