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    Bad Religion
    True North

    VÖ: 18.01.2013 | Label: Epitaph/Indigo
    Text:
    Bad Religion - True North

    Nutzen wir doch mal unseren jobbedingten Informationsvorsprung und beginnen unseren Ausflug in den „True North“ von Bad Religion mit einem Zitat von Greg Graffin, der gemeinsam mit seinem Songwriter-Sidekick Brett Gurewitz zunächst eine ausgeklügelte Roadmap skizzierte, bevor er die Band ins Studio holte: „True North“ sollte weniger experimentell werden als (sein Vorgänger) „The Dissent Of Man“.

    „Wir fragten uns: Wie würde ein Album klingen, das – hätten wir ‚Suffer‘, ‚No Control‘, ‚Against The Grain‘ und ‚Recipe For Hate‘ in einer aufeinanderfolgenden Sequenz veröffentlicht – an die Stimmung dieser Platten anschließen würde.“ Aha. Dann richten wir unseren Kompass doch mal gen Norden und versuchen, dem Trampelpfad der Punk-Urgesteine zu folgen. Zunächst fällt auf, dass neun der 16 Songs auf „True North“ kürzer oder nur unwesentlich länger sind als zwei Minuten. Das verleiht dem Album nicht nur Geschwindigkeit und einen konsequenten Punch, sondern auch einen angenehm vertrauten Oldschool-Vibe, ohne dabei wie von gestern zu klingen. Im Vergleich zu den wichtigsten Bad-Religion-Alben, deren Titel Graffin eingangs bereits erwähnt hat, ist „True North“ aber auch Zeugnis eines über Jahre gewachsenen und mit schlafwandlerischer Sicherheit dargebotenen Songwritings, das den beiden Masterminds ermöglicht, selbst in Liedern mit einer Laufzeit von unter zwei Minuten sämtliche ihrer Trademarks zu vereinen. Blitzschnelle, meist auf einem Mollakkord basierende Riffs, langgezogene Chöre und Graffins über Arrangements und Breaks tänzelnder Sprechgesang, der sich diesmal an einer breiten Themenfront austobt. Ökonomie, Ökologie, ideologisch und religiös motivierte Kriege, Gier, Macht, Ausbeutung und dazu noch all diese persönlichen Probleme. 16 Songs, mit denen Bad Religion deutlich machen, dass sie auch ohne real existierende Freundschaft und mit einer Mindestmenge an kreativem Austausch in der Lage sind, schlüssige, frische und zeitgemäße Stücke zu komponieren. Das mag zum einen an Gurewitz‘ Personalunion aus Musiker, Epitaph-Boss, Talentscout und Produzent liegen, zum anderen ist da Graffins intellektuell-wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist, die er in Stücken wie „Robin Hood In Reverse“ oder „Past Is Dead“ auf ein allgemein verständliches Niveau runterbricht. In welchem Umfang die übrigen Bandmitglieder zum Gelingen dieses Albums beigetragen haben, bleibt derweil im Dunklen. Fakt ist, dass sie auf der bevorstehenden Tour zu „True North“ ohne Gurewitz auskommen müssen. Der Mann war beim Skizzieren der Roadmap schlau genug, sich eine Weiche ins Büro zu verlegen. Sicher ist sicher.

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