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    Amplifier
    Echo Street

    VÖ: 15.03.2013 | Label: Kscope/Edel
    Text:
    Amplifier - Echo Street

    Ihr Abonnement auf hypnotischen Psychedelic Rock verlängern Amplifier auch auf Echo Street. Vorher pochen sie auf Mut zu mehr Melodie und setzen mit Anlauf zum Quantensprung in punkto Gesangsarbeit an. Alternative-Prog aus dem Hochglanzschuber

    „Besser kann das Jahr gar nicht anfangen.“ Johnny Wilks von der post-progressiven Plattenschmiede Kscope sagt solche Dinge, und meint damit die Tatsache, dass er sich mit Amplifier genau die Richtigen geangelt hat. Was die Band aus Manchester der Labelheimat von Porcupine Tree, The Pineapple Thief und (den meisten) Steven-Wilson-Soloalben an Willkommensgeschenken mitbringt, reiht sich schließlich nahtlos in deren Prog-Portfolio ein. Im Spannungsfeld aus klanglichem Anspruch und kunstvoll umgesetzter Anarchie werden viele Songs auf Zehn-Minuten-Maß gedehnt, in den meisten Fällen auch aus gutem Grund. Amplifiers Triobesetzung auf gefühlte Orchestergröße anschwellen zu lassen, zeugte schon auf „The Octopus“ von einer gewissen Gigantomanie. Diese will auf „Echo Street“, an dem zum ersten Mal auch Tour-Gitarrist Steve Durose mitwirkte, in sich schlängelnden Nebenflüssen kanalisiert werden. „Matmos“ plätschert zunächst harmlos dahin. Sel Balamirs Pink-Floyd-Gitarre folgt textlosen Gesangsschleifen, die sich in den verwinkelten Korridoren eines Amplifier-Songs im Spiegel betrachten und plötzlich durch irgendeine Falltür in Wildwasser stürzen. Der Bildkontrast aus Songanfängen mit stillem Pop-Appeal und infernalischen Finalen ist ein roter Faden, der sich durch fünf der acht Songs auf „Echo Street“ zieht. Auch „Extra Vehicular“ rastet zum Ende der knappen Viertelstunde auf diese Art aus. „The Wheel“ fräst angekratzte Sinuswellen in die Erde und stellt auch für die Polyrhythmik erprobten Amplifier ein Meisterwerk aus vertonter Körperlichkeit dar. Neil Mahonys Bass stampft auf der Stelle, eine endlose Keyboard-Figur dreht sich um sich selbst. Drummer Matt Brobin pumpt auf Herzschlag, während in Kopfhöhe Balamirs Feedback-Frequenzen um die Ohren flirren. Das kleine Wunder an diesem Song ist die strichgerade Achse, die diesen psychotischen Tanz in der Waage hält und nach sieben Minuten wie durch wundersame Präzision in Nullstellung bringt. „Echo Street“ stülpt sich wie eine Kathedralen-große Käseglocke über den Kopf und lässt draußen vor dem Glas Welten entstehen und untergehen. Ein Kurzurlaub davon ist „Between Today And Yesterday“. Zwei lebhafte akustische Gitarren tragen den mehrstimmigen Gesang, der den gesamten Songtext mit zweiter und dritter Beatles-Stimme überfüttert. Hier haben Amplifier in weniger als fünf Minuten alles gesagt. Etwa Dinge wie: Wir stecken mal den Mittelfinger in die Sanduhr und schauen was passiert.

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