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    Marilyn Manson
    Born Villain

    VÖ: 27.04.2012 | Label: Universal Music Dom.
    Text: Oliver Uschmann
    5 / 12
    Marilyn Manson - Born Villain

    Wenn Schurken von ihrem Leben erzählen, ist es spannender, wenn sie das leise tun. „Born Villain“ beherzigt das selten.

    In der letzten VISIONS-Ausgabe wurde angemerkt, dass wohl jeder Rock-Insider eher mit Manson in die Ferien fahren würde als mit Trent Reznor. Manson will nur spielen, und der Akteur eines Songs wie „Pistol Whipped“ ist ein Ich-Erzähler und nicht er selbst – andernfalls müsste man die Bullen holen: „You look so pretty when you cry/ Don’t wanna hit you/ But the only thing between our love is/ A bloody nose, a busted lip and a blackened eye“. Was Einblick in die Seele eines geborenen Bösen sein soll, liest sich wie das Geständnis eines stumpfen Frauenschlägers aus Herne-Baukau. Wenigstens ist dieser Song im Vergleich zu den kratzenden, kreischenden und krustigen Stampftanz- und Riffrumpel-Nummern auf „Born Villain“ mit einer halbwegs patenten Hookline gesegnet. Die fehlt dem meisten Restmaterial. Manson philosophiert über das Böse oder inszeniert es als Story, aber ohne große Intensität. Manch rhythmisch gehauchter „Ah-ah-ah-auuu“-Einstieg wirkt wie Pflichtanimation. Spannung und Atmosphäre kommen nur da auf, wo die Stücke sich mit wenigen leisen Klängen anschleichen wie fiese Nachtmare – also vor allem im Finale „Breaking The Same Old Ground“, das endlich auf die öden Bratgitarren und den längst abgenutzten Lärmtand verzichtet und mit einer kleinen, auf ihre Art fiesen Glöckchenmelodie eine Düsterpopnummer präsentiert, die man sich in einer Folge von Dexter vorstellen könnte. Das lässt Manson aber nicht stehen, sondern covert als Hidden Track Carly Simons „You’re So Vain“ hinterher, weil Johnny Depp Lust hatte, ihn an der Gitarre zu begleiten. Zwei Schürkchen unter sich.

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