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    Polinski
    Labyrinths

    VÖ: 28.10.2011 | Label: Monotreme/Cargo
    Text: Karsten Köhler
    7 / 12
    Polinski - Labyrinths

    Science-Fiction-Filme und -Romane aus den 70er und 80ern – damit wollte sich Paul Wolinski in die Stimmung für sein Soloalbum bringen. Das Genre musikalisch umzusetzen ist ihm nicht ganz gelungen.

    Zehn Jahre ist der Brite mit seiner Hauptband 65daysofstatic nun unterwegs. Diese wendete sich zuletzt vom instrumentalen Postrock ab und veröffentlichte das elektronische Album „We Were Exploding Anyway“. An dieser Stelle setzt Polinski jetzt solo mit seinem ebenfalls elektronischen Debüt an, bleibt aber den Strukturen des 65-Sounds verpflichtet – Tracks wie „Tangents“, „Kressyda“ oder „Awaltzoflight“ wären auf deren aktuellem Album nicht aufgefallen. Aber wenn eine Platte während des Tourens mit der Band am Laptop entsteht, auf Flughäfen und Rücksitzen von Vans also, lässt sich dieser Effekt vermutlich nicht vermeiden. Wegen seiner musikalischen Nähe zu 65daysofstatic ist „Labyrinths“ thematisch nicht immer stimmig: 5/4-Takte, Polyrhythmik, Taktwechsel – das wirkt alles etwas zu angestrengt komplex für Songs, die sich mit natürlich schönen Weiten beschäftigen. Verzichtet Polinksi auf solche Stilmittel, wird sein Album authentisch. Die Reise beginnt mit „1985-Quest“, einem bombastischen Auftritt mit schweren Synthies und dem Selbstvertrauen von Daft Punk. „Still Looking“ ist romantischer Trance, der mit Robert Miles‘ „Children“ aus den 90ern liebäugelt, und „Awaltzoflight“ vertont abschließend eine Supernova, nicht, ohne die Traurigkeit dieses Sternentods zu unterstreichen. Sehr viel mehr Retro-Charme und Sci-Fi-Emotionen passen nicht in 43 Minuten, ohne rückwärtsgewandt oder kitschig zu klingen. Fast wäre „Labyrinths“ also ein stimmiges Konzeptalbum geworden.