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    Thrice
    Major/Minor

    VÖ: 06.09.2011 | Label: Vagrant
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 223
    Schönheit
    Thrice - Major/Minor

    Thrice veröffentlichen ein Album, das an ihre Frühphase anschließt, aber ohne ihre Spätphase nicht möglich gewesen wäre. Alles, was ab jetzt im Post-Hardcore folgen wird, muss sich an „Major/Minor“ messen lassen.

    Weil bisher so wenig über Pink Floyd in dieser Ausgabe zu lesen war, hier noch ein Zitat ihres Keyboarders Rick Wright: „Ich denke, jede unserer Platten war ein Schritt mehr in Richtung ‚Dark Side Of The Moon‘. Wir lernten ständig dazu, und sowohl die Aufnahmetechnologie als auch unser Songwriting wurden immer besser.“ Okay: Die Aufnahmetechnologie war schon ausgereift genug, als Thrice vor zehn Jahren ihr Debüt „Identity Crisis“ einspielten, ansonsten aber lässt sich die Aussage von Wright eins zu eins auf „Major/Minor“ übertragen. Hier ist die Thrice-Platte, auf die alle anderen Thrice-Platten hingearbeitet haben. Wenigstens wirkt es so, wenn man sich den Werdegang der Band aus Irvine/Kalifornien vor Augen hält. Thrice fingen als eher einfältige Punkband an, bereicherten ihren Sound über die Jahre um Virtuosität und progressive Elemente und kamen schließlich im Posthardcore an, wie man ihn bis dato nicht erlebt hatte. „Wir suchen immer nach neuen Wegen“, sagte Bandchef Dustin Kensrue in einem frühen Interview, aber frühestens seit „Vheissu“ (2005), eigentlich sogar erst ab ihrem EP-Doppel „The Alchemy Index“ (2007/08) leisteten Thrice diesem Anspruch auch tatsächlich Folge. „Beggars“ (2009) wiederum war dann das Album, das sich nicht richtig entscheiden konnte, wohin die Reise nach dem großen Konzeptaufriss von „The Alchemy Index“ noch gehen sollte: eine spannende, aber doch unentschlossene Platte, ein Schlenker in der Formkurve von Thrice. Dafür ist jetzt wohl der Peak erreicht: „Major/Minor“ enthält mit die besten Songs, die sie je geschrieben haben – und nicht einen einzigen verzichtbaren. Während Kensrue tief in sein ruheloses Innenleben blicken lässt, führen Thrice ihren Posthardcore zur Vollendung. Die Überraschung dabei: Diesmal ist es nicht der fantastische Gitarrist Teppei Teranishi, an dem die instrumentale Klasse von Thrice allein festzumachen ist – Drummer Riley Breckenridge stiehlt ihm fast die Show. Sein Schlagzeugspiel auf „Major/Minor“ ist über jeden Zweifel erhaben, vom Uhrwerkbeat in „Promises“ über den verschleppten Rhythmus in „Treading Paper“ bis zur packenden Dynamik von „Cataracts“. Ein Metal-Magazin würde jetzt schreiben: Mit so einem Teufelskerl an der Schießbude kann dir nichts passieren. Wir schreiben mal: Etwas Besseres als „Major/Minor“ werdet ihr im Post-Hardcore dieses Jahr nicht hören. Wenn man damit mal hinkommt.

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