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    Fucked Up
    David Comes To Life

    VÖ: 03.06.2011 | Label: Matador/Beggars/Indigo
    Text:
    Platte des Monats
    Fucked Up - David Comes To Life

    Ein Fabrikarbeitermärchen, ein Haufen Anspielungen auf Natur und die Bibel, eine Punkoper in vier Akten. Mit „David Comes To Life“ haben Fucked Up das kompakteste 77-Minuten-Album ihres Lebens geschrieben.

    Was sonst. Was, wenn nicht ausgerechnet die notorischen Singlesammler und Albumaufblaser es schaffen würden, ihren ausschweifenden Punkrock mithilfe eines Musicals auf Linie zu bringen. Das handelt von David, einst nur Namensgeber für einen Song des LP-Debüts „Hidden World“ vor fünf Jahren und jetzt Fabrikarbeiter, der sich in einer Art „1984“-Geschichte in die Gewerkschafterin Veronica verliebt und in der Folge in epische Kämpfe, Depressionen und Romantik verwickelt wird. In weiteren Rollen: Der geheimnisvolle Erzähler Octavio, der selbst zum Protagonisten wird, und die schlaue Vivian, die plötzlich auftaucht und alles noch mal umwirft.

    Erst mal aber lernen sich David und Veronica kennen. Die Sonne geht auf (im instrumentalen Opener „Let Her Rest“), dann setzt mit „Queen Of Hearts“ das unverschämt poppigste Stück Punkpop ein, das es von Fucked Up je gab. Schlagzeug, Gitarren, Spitzenmelodie: alles geradeaus. David schlurft müde aus seiner Fabrik, Veronica drückt ihm ein linkes Pamphlet in die Hand. „When she placed it in his hand, people must have seen the sparks.“ Damian Abraham surft die Geschichte vom magischen ersten Moment mit jeder Menge Schwung in der rauen Stimme. „Hello, my name is David, your name is Veronica, let’s be together, let’s fall in love!“ Sein Gegenüber antwortet mit der süßen Stimme von Madeline Follin von The Cults. „Hello, your name is David, I am Veronica, let’s be together until the water swallows us!“ Ach, wenn doch nur alles so einfach bleiben könnte! Aber schon beim nächsten Song „Under My Nose“ mischt unser Held eine ordentliche Portion Pessimismus in seinen verknallten Monolog. „With a sense of impending doom that it’s all going to end too soon, it’s all too good to be true, where the fuck is the other shoe? It’s all been worth it.“ Es folgen: dunkle Wolken am Himmel, Zweifel und Depression, ein spektakulärer Kampf zwischen David und seinem Konkurrenten Octavio auf hoher See und ein dramatisches Verbrechen. Und dann taucht auch noch Vivian auf.

    Was knapp nacherzählt fürchterlich kompliziert wirkt, ist in Wahrheit übersichtlicher als beide bisherigen Fucked-Up-Alben plus sämtliche Drumherumveröffentlichungen zusammen. Die 77 Minuten sind ordentlich auf 18 Songs aufgeteilt, jeder mit drei Wörtern im Titel, nur drei länger als fünf Minuten. Und alle gehen sie so sportlich nach vorne, wie es sich Hot Water Music zu ihren fröhlichsten Zeiten nicht getraut hätten, egal ob David gerade glücklich in die Welt strahlt oder den Glauben an die Liebe verliert. „Maybe our love was just a cliché and not unique because it happened to me.“ Kein psychedelisches Hin und Her diesmal, keine zehn Orchester zu Gast, nur eine lange Reihe toller Songs, auf deren klare Punkrocklinien auch kämpferische Mutmachtexte ohne großen Plot gut gepasst hätten. Nur sind Zeilen wie Davids trotziges „I know that when I fall down I’ll get another chance“ umso schöner, wenn man die ganze Geschichte kennt.

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