Fucked Up
Another Day
Heißt: Weg mit Experimenten und konzeptuellem Überbau, her mit Zugänglichkeit und dem – schon wieder – kürzesten Album der Bandgeschichte. In 37 Minuten stülpt die Band Fucked Up Leadgitarren-affinem Hardrock ein dicht gewebtes Wollensemble aus flirrenden Gitarrenteppichen und dem markant rumpeligen Schreisingsang von Frontmann Damian Abraham über.
Ob die Entscheidung, knapp ein Jahr nach dem bislang letzten Album eine ähnliche Platte zu veröffentlichen, auch an einem Tag gefallen ist, bleibt unklar. Deutlich wird jedoch, dass Fucked Up niemandem mehr gefallen müssen. Die musikalischen Schüsse, die sie abfeuern, kommen schnell und dreckig, die Einflüsse sind mal mehr, mal weniger versteckt. Der Titelsong etwa ist eine deutliche Hommage an den Classic Rock von Thin Lizzy. “Paternal Instinct” ist mit seinen Synthie-Backings und dem Saxofon so 80er, dass es fast wehtut, “The One To Break It” wiederum ist holpriger Punk mit AOR-Hintergrundgesang.
Auch thematisch ist “Another Day” mit Texten über selbststimulierendes Verhalten, Konzerterfahrungen und Cannabis angenehm unkompliziert. Das kann man gut, mutig oder langweilig finden. Fucked Up selbst zeigen mit “Another Day” aber hauptsächlich eins: Dass sie auch nach 20 Jahren noch Spaß an einfachen Songs und urwüchsiger Energie haben.
Das steckt drin: And So I Watch You From Afar, The Armed, Japandroids
weitere Platten
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