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    Grails
    Deep Politics

    VÖ: 11.03.2011 | Label: Temporary Residence/Cargo
    Text:
    8 / 12
    Grails - Deep Politics

    Das neue Grails-Album liegt keinem Film zugrunde, Sergio Leone hätte aber mit Sicherheit ein passendes Drehbuch zu Deep Politics schreiben können.

    Vielleicht ist es an der Zeit, mal wieder über ein neues Genre nachzudenken, denn Postrock trifft es bei Grails schon lange nicht mehr. Schon besser wäre: Movie-Doom. Vielleicht sollte man aber auch einfach versuchen, das neue Album von Grails als Ganzes zu hören und zu sehen. Das ist Aufgabe und Vergnügen zugleich, auch wenn die Band aus Portland dieses Mal nicht mit parallelen Störfeuern ablenkt. Von 2006 bis 2010 hatten Grails nämlich zwei Studioalben, eine DVD und vier Teile ihrer „Black Tar Prophecies“-Reihe veröffentlicht, Teil fünf ist in Arbeit. Zuletzt galt das Augenmerk mehr oder weniger nur „Deep Politics“. So ausgefeilt klingt das Album dann auch, das um Streicherarrangements von Timba Harris ergänzt wurde. Grails setzen weder auf brutale Lautstärke noch auf allzu verstörende Klänge. „Deep Politics“ klingt dank seiner Intensität so wuchtig, nach einem teils jazzigen, teils doomigen Score – ein Soundtrack für den einsamen Marsch durchs wilde Kurdistan. Das fast neunminütige „I Led Three Lives“ könnte in der Tat im Wilden Westen spielen und – würde es nicht auf Sprachsamples verzichten – an Epen wie Godspeed You! Black Emperors „Dead Flag Blues“ erinnern. Der Titeltrack ist die ideale Filmmusik, die nach zwei Minuten zu diesem wunderbaren Song wächst, um den es zu schade wäre, würde er nur im Hintergrund eines Films laufen. Grails spielen mit Classic-Rock-Riffs und psychedelischen Momenten. Weil Western-Regisseur Sergio Leone keinen Film mehr drehen kann, sollte sich David Lynch diesen Soundtrack mal anhören.

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