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    Melvins
    The Bride Screamed Murder

    VÖ: 04.06.2010 | Label: Ipecac/Soulfood
    Text:
    8 / 12
    Melvins - The Bride Screamed Murder

    Groß ist die Versuchung, diese inzwischen 13. Veröffentlichung der Melvins auf Ipecac als „schon wieder eine“ abzustempeln. Und dann gibst du nach.

    Alleine die Breitwand, die einen in „I’ll Finish You“ erschlägt, lassen die letzten 25 Jahre (und noch mehr Alben) Melvins auf einen Tag zusammenschrumpfen. Was zum Henker treibt diesen Buzz Osborne an? Scheinbar ist dem System Melvins auch nach einem Vierteljahrhundert immer noch etwas Neues hinzuzufügen. Das Ergebnis der jüngsten Erhebung: tiefes Versinken im Led-Zeppelin-Back-Katalog plus X. Der Opener „The Water Glass“ taumelt von altbewährten Stop-and-Go-Tiraden kopfüber in ein Full-Metal-Jacket-Szenario, das die Melvins als Cheerleader aus der Hölle in einem Unisono-Motivations-Chor verlassen. Die einzig wirklich konventionellen Stücke „Electric Flower“ und „Inhumanity And Death“ sind bezeichnenderweise die kürzesten, in sich wiederum in mehrere Tracks zersplittert. Mit starken 70er-Referenzen jonglierend landen die Bälle mal bei Dale Crover, mal bei seinem Schlagzeug-Zwilling Coady Willis. Frage, Antwort und endloses Duo-Drumming. Ein wenig angeberisch ist das schon, überschreitet aber nie die Poser-Grenze, denn die ziehen wie immer tonnenschwerer Humor und die skurrile Verweigerung vieler als Struktur bekannter Regeln. So sind auch auf diesem Album die Skip-Marker unwichtig. Spätestens wenn sich Buzzo, Crover, Willis und Bassist Jared Warren mit ihrer Interpretation von „My Generation“ vor The Who „verbeugen“, fällt positiv auf, wie fest die letzten beiden Alben diese wohl stabilste Melvins-Besetzung aller Zeiten zusammengeschweißt haben. Gut so. Und um es mit dem Metal Hammer zu sagen: Neue Melvins sind gute Melvins.

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