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    Triptykon
    Eparistera Daimones

    VÖ: 19.03.2010 | Label: Century Media/EMI
    Text:
    8 / 12

    Kalt, böse und vollkommen frei von Ironie: Tom Gabriel Warrior macht mit Triptykon da weiter, wo er mit Celtic Frost aufgehört hat.

    Das ist keine Überraschung, denn einige Songs auf „Eparistera Daimones“ sind schon 2006 entstanden, als Celtic Frost ihr Album „Monotheist“ veröffentlichten. Triptykon spielen direkt mit offenen Karten: zwei umgedrehte Kreuze im Bandlogo, das dämonisch-obszöne Cover von H.R. Giger, die Bandporträts im Booklet, vom New Yorker Künstler Vincent Castiglia mit dessen eigenem Blut gemalt. Dann der „Opener Goetia“, eine elfminütige Reise zurück in die frühen 90er, als Death Metal noch nicht von baseballbekappten, veganen Konfirmanden, Rapper-Lookalikes und Absolventen der Jazz-Akademie unterwandert war. „Satan, saviour, father/ Lord, constructor of my world“, wer ein Album mit diesen Zeilen beginnt, der läuft Gefahr, von genau dem Punkt an nicht mehr ernst genommen zu werden. Doch spätestens der prägnante Refrain „Lord, have mercy upon me“ geht aufgrund seines herrischen Tonfalls durch Mark und Bein, lässt keinen Zweifel, dass hier Überzeugungstäter am Werk sind. Das okkulte Brimborium und die Durchhänger „Myopic Empire“ und „My Pain“ ändern nichts daran: Trotz textlicher Plattitüden ist „Eparistera Daimones“ ein überzeugendes Doom-Death-Album, auf angenehme Weise altmodisch, aber druckvoll und modern produziert. Geknüppelt wird kaum, zermürbende Slow-Motion-Parts bestimmen, wo es lang geht. Eine Anhäufung von Klischees, durch Leidenschaft geprägt, ergibt im besten Fall etwas Außergewöhnliches. Triptykon jedenfalls haben ihre Vision glaubhaft und konsequent umgesetzt, sind im positiven Sinn total uncool und machen genau deswegen Spaß. Was man ihnen aber wohl besser nicht ins Gesicht sagt.

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