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    Kvelertak
    Kvelertak

    VÖ: 16.07.2010 | Label: Indie Recordings/Soulfood
    Text:
    Kvelertak - Kvelertak

    Zwei wichtige musikalische Verdienste Norwegens waren ironisch-schweinerockiger Hardcore-Punk wie bei Turbonegro und natürlich Black Metal. Kvelertak vereinen beides und finden das ideale Mischverhältnis.

    Derart catchy und abwechslungsreich ist das Ergebnis ausgefallen, dass das unbetitelte Debüt von Kvelertak über den Status eines Geheimtipps hinauskommen und Fans aus diversen Lagern der harten Gitarrenmusik ansprechen sollte. Kvelertak, das heißt übersetzt „Würgegriff“. Da sich hinter den Songtiteln zudem Namen wie „Wolfszeit“, „Opfernacht“ oder „Blutdurst“ verbergen, könnte man meinen, es hier mit eher finsteren Zeitgenossen zu tun zu haben.

    Aber keine Angst: Die wollen nur spielen.

    Augenzwinkernd bedienen sich Kvelertak bei Bands wie Darkthrone oder Mayhem, mit denen sie aufgewachsen sind, kommen aber wesentlich direkter und melodiöser daher. Drei Gitarren zitieren sich hakenschlagend durch die jüngere Rock- und Metal-Geschichte. Fieser Hardcore-Punk und Rock’n Roll-Versatzstücke in etwa gleichem Verhältnis bilden das Fundament, selten werden auch Blastbeats eingesetzt, etwa im Opener „Ulvetid“ und dem ansonsten straighten Rocker „Liktorn“. Der Eingängigkeit tut das keinen Abbruch.

    Trotz aller bekannten Elemente haftet den Songs etwas Frisches und Unverbrauchtes an.

    Party-Black-Metal, geht so was?

    Oder andersrum: Wäre der Leibhaftige ein Punkrocker, hätte er beim nächsten Besuch im autonomen Zentrum einen Kvelertak-Patch auf der Lederjacke. Für eine norwegische Band, die zudem ausschließlich in der Landessprache singt, haben Kvelertak für ihr Empfehlungsschreiben beachtliche Referenzen vorzuweisen: Produziert hat Converges Gitarren-Maniac Kurt Ballou, einer der gefragtesten Produzenten für anspruchsvollen Hardcore und Metal, der neben seiner eigenen Band auch die letzten Werke von Torche, Doomriders oder Hope Conspiracy aufgenommen hat. Unter anderem steuern Andreas Tylden (JR Ewing) und Ryan McKenney (Trap Them) Background-Vocals bei.

    Obendrein kommt das Artwork von Baroness-Chef John Baizley.

    Wer bei Songs wie „Blodtørst“ still sitzen bleiben kann, ist innerlich schon tot oder verfügt über enorm viel Selbstbeherrschung. Spätestens, wenn die Leadgitarre im Endspurt noch mal diese unglaubliche Melodie aufgreift und im Anschluss das minimalistische Hellacopters-Rock’n-Roll-Piano den Song nach Hause fährt, sollte die Libido endgültig über den Verstand siegen.

    Kvelertak legen mit ihrem Debüt die Messlatte hoch, nicht zuletzt für sich selbst, und fügen durch ihre Ausrichtung dem modernen Metal eine weitere interessante Variante hinzu.

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