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    Smoke Blow
    The Record

    VÖ: 05.02.2010 | Label: Pias/Rough Trade
    Text: Jens Mayer
    9 / 12
    Smoke Blow - The Record

    Nach „Colossus“ nun also: „The Record“. Smoke Blow retten den guten alten Hardcore der Frühneunziger in die Gegenwart.

    Kompromisse können andere machen. Es ist wahr: Wäre „The Record“ das letzte Album der Kieler – mehr finales Statement ginge nicht. Nicht nur der definitive Titel und das Cover, das der stolze, lang etablierte Bandlöwe ziert, sprechen da Bände. Es ist auch ihre härteste Platte und kann locker in eine Reihe mit „777 Bloodrock“ und „German Angst“ gestellt werden. Das wird den Fans der ersten Stunde die Tränen in die Augen treiben, denn wer je einem Konzert von Smoke Blow beigewohnt hat, der weiß, dass es genau diese Platten sind, die die Meute abfeiert wie nichts. „The Record“ macht es ihnen von Anfang an einfach. „Broken Bonds Of Friendship“ ist ein angepisster Punkrocker, der unaufhaltsam nach vorne prescht. Und wenn sich die Fäuste in die Höhe recken und wie aus einer Kehle von den zerbrochenen Banden dieser Freundschaft skandieren, gibt es kein Halten mehr. Eine Bandhymne mehr im Live-Programm, so viel steht fest. Danach verdeutlicht „Evil Leaf“ mit einem fetten NYHC-Groove, wofür wir Brooklyn Anfang der 90er einmal geliebt haben, und klingt dabei trotzdem keinen Deut altbacken. Das ist sicher auch der Kombination von Produzent Tom Schwoll (Jingo De Lunch), Mixer Alex Newport (At The Drive-In, Fudge Tunnel) und dem Master von Jacob Hansen (Heaven Shall Burn, Volbeat) zu verdanken, die den Klang auf den Punkt gebracht haben. „Summer Of Betrayal“ –allein für den Titel möchte man Jack Letten die Beckerfaust zeigen – kommt mit Akustikgitarrenintro, bevor ein anderthalbminütiger Sturm losbricht, der gar mit dezenten „Oh“s und „Ah“s im Bad-Religion-Stil garniert wird. Auch „Bleeding“ richtet sich eher an den schnelleren Hardcore der kalifornischen Westküste, während „March On To Victory“ daran erinnert, wie großartig Suicidal Tendencies einmal waren, und dass man auch mal wieder eine alte Anthrax-Platte auflegen könnte. Natürlich erst, wenn „The Record“ irgendwann wieder Platz macht. Und das wird dauern. Wie schon mit jeder Platte davor schaffen es Smoke Blow, einen neuen Sound zu assimilieren, so dass keine Veröffentlichung wie die andere, aber immer hundertprozentig nach ihnen klingt. Deshalb können sie ihre Fans wahrscheinlich sowieso nie enttäuschen. „The Record“ dürften nicht wenige unter ihnen als verspätetes Weihnachtsgeschenk werten, so schön hart und schnörkellos, wie es auch die Songtitel unterstreichen. „Transylvanian Frost“, „Final Hands“, „Ice Wolf“, „Retaliation“, „Necrophobia“ … Wenn „Colossus“ ihr endgültiges „Pop“-Album war, dann schreit „The Record“ in jeder Sekunde „Hardcore!“ Wir können es kaum erwarten, vor der Bühne lauthals mitzuschreien.

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