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    Yeah Yeah Yeahs
    It's Blitz!

    VÖ: 03.04.2009 | Label: Polydor/Universal
    Text:
    7 / 12
    Yeah Yeah Yeahs - It's Blitz!

    Hat Nick Zinner schon von sein neuen alten Synthesizern erzählt? Weil, da sind ganz schön viele Synthesizer auf dem Album. Und haben wir die Synthesizer erwähnt?

    Kein Grund, so drauf herumzureiten, natürlich, aber hat das mal jemand den Yeah Yeah Yeahs gesagt? Die einzige Information, die vor Veröffentlichung (und Leak und vorgezogener Veröffentlichung) von „It’s Blitz!“ mit Nachdruck ans Licht gesetzt wurde, war die, dass Gitarrist, Schlaks und Sturmkopf Zinner sich seit „Show Your Bones“ durchgerungen habe, seinen schwarzen Size-Zero-Look und die allgemeine Künstlerischkeit nun endlich mit formaler Sterilität und besagten Vintage-Synthies aus den 70ern zu komplettieren. Experimentell heißt das Zauberwort; Joy Division sein Hogwarts. Das hätte man glatt auch so gemerkt, denn wenn Nick Zinner sich einer Sache verschreibt, dann durch gute und schlechte Zeiten. Der Opener, die Single „Zero“, ist am besten, schätzungsweise früh morgens, Tanzfläche, das volle Programm. „Shake it like a ladder to the sun/ Makes me feel like a madman on the run“, das ist für euch, die ihr in den drei Jahren, die das letzte komplette Album her ist, gelernt habt, zu Digitalism und Lady Gaga abzugehen. Karen O intoniert mit hörbar aufgerissenen Augen, die Riffs bouncen, der Beat haut rein. Würde man jetzt irgendeine Jacke aufheben und gehen, es wäre am schönsten. Oder umgekehrt: Wenn doch nur jemand Mr. Synthieman was in Glas kippen und ihm ein Eckchen auf dem Sofa freiräumen könnte… Nehmen wir „Skeletons“, das, sagen wir „Maps“ des Albums, also eine große post-sehnsüchtige Nummer über die Liebe, interessant unterlegt mit einem Beat wie von trommelnd marschierenden Highlandern, nur dass da, wo ein endgültiger Dudelsack zur fantastischen Kontroverse würde, sich ein paar Elektropfeifen flachmachen. Die Frage ist nicht nur, seit wann es schick ist, sich so stur an eine Instrumentengruppe zu wickeln, sondern vor allem, welche Retrowelle das jetzt schon wieder sein soll. So wie das Cover in all seiner eiersplatternden Pracht wirkt wie die beste Idee, die eine Werbeagentur vor fünf Jahren zum Thema Weißraum hatte, so wenig schockierend ist letztlich auch ein Song wie „Dull Life“, der bei allen Gitarren und stampfender Überzeugung in jeder Millisekunde von „Gold Lion“ überrannt würde und den man mitten in so viel langatmigem Äther doch kurz für einen Kracher hält. Viel bemerkenswerter sind die fünf Minuten zartes atmosphärisches Geklimper auf „Runaway“, die groovende Tunde-Adebimpe-Kooperation „Dragon Queen“ und „Hysteric“ mit seinem fast kanadischen Singer/Songwriter-Gesang. Gäbe es bloß mehr davon.

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