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    Yeah Yeah Yeahs
    Show Your Bones

    VÖ: 24.03.2006 | Label: Polydor/Universal
    Text:
    Yeah Yeah Yeahs - Show Your Bones

    Die Yeah Yeah Yeahs wollen die Knochenexhibition und laden zum Mitmachen ein. Verschiedene Genres haben teilgenommen und sehen jetzt so richtig sexy aus.

    Mit „Fever To Tell“ war der Stammplatz sicher. In den alternativen Musik-TV-Formaten dank „Maps“ und im konspirativen Indie-Gespräch, das mit „Sag mal, kennst du schon…“ eingeleitet wird. Und auf der Hassliste derjenigen, denen die Zeit abging, den Kopf für Struktur und Wirkung zu öffnen. Für die war alles zu noisy und kunstvoll kurz vor künstlich, zu viel Geschwurbel. „Show Your Bones“ hält für diese Leute folgenden hundsgemeinen Trick parat: Es wird auch sie kriegen! Unmerklich, vielleicht im Radio, vielleicht auf einer Party. Und dann kann man nur stumm in der Ecke stehen, den Kopf vor die Wand knallen und sich schämen, dass man diesen Dreier aus New York bislang ignoriert hat. Warum das klappt? Man hört, dass den Songs im Studio zunächst Schichten von Ideen-Fleisch auf das Skelett gelegt wurden, die Hüften schön beladen – um dann genüsslich filetieren zu können. Echter Ballast ging von Bord, die basale Form wurde geformt, aber es durfte eine leichte Fettschicht stehen bleiben. Als wenn man ein Gummiband um alle Einfälle spannt und dann zusieht, was herausgepresst wird, wenn es sich wieder zusammenzieht. Gleich der Opener und Singlekandidat „Gold Lion“ zeigt es: Das Schlagzeug klopft die Synapsen aus dem Winterschlaf, Karen O steht daneben und singt und säuselt in die Ohrmuschel. Dieses Spiel setzt sich auf Albumlänge fort, immer wird an der Kante abgebrochen, wenn der Kopf gerade versteht, was mit ihm da geschieht, wird neu angesetzt und man ist wieder versunken. „Cheated Hearts“ gerät zum Duett mit der Songstruktur, während Karen „I think that I am bigger than the sound!“ skandiert, fliegt ihr die Musik wellenartig um die Ohren und kämpft um die Oberhand. „Dudley“ bezirzt irgendwo zwischen umgarnendem Kinderlied und der hypnotischen Kraft, die Sonic Youths „Diamond Sea“ so groß gemacht hat. „Fancy“, die kleine Domina im Hörgang, die einen unterkühlt und selten sleazy herausfordert, ihr weiter in den Kaninchenbau zu folgen. „Mysteries“ ist das Country-Experiment, als würde sich Dolly Parton auf einem schlechten LSD-Trip endlich die Maske der Jovialität vom Kopf reißen und das achtäugige Alien darunter die Kontrolle übernehmen. Ein Hörerlebnis, das fast nebenbei noch ein perfekter Musikgenuss ist.

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    Cool It Down

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