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    Long Distance Calling
    Satellite Bay

    VÖ: 05.10.2007 | Label: Viva Hate/Cargo
    Text: Oliver Uschmann
    Long Distance Calling - Satellite Bay

    Long Distance Calling. Zwei Attribute stecken in diesem Bandnamen. Einmal: Die Langstrecke. Instrumentaler Rock, der Zeit, Ausdauer und langen Atem erfordert. Außerdem: Die Sehnsucht.

    Der Ruf aus der Ferne, das leicht Mystische, Entrückte und Transzendentale, das jede Musik aus diesem Bereich zu eigen sein sollte, damit der Langstreckenlauf in die Trance mündet. Artwork und Titel schließlich erinnern an „Panopticon“, das Meisterwerk von Isis, die sicher zu den Lieblingsbands dieser jungen Formation zählen, deren Demo-EP „Dmstrtn“ bei uns schon den Demo-des-Monats-Pokal einfuhr. Mit ihnen und dem modernen Metal teilen Long Distance Calling das handwerkliche Können und den griffigen Punch. Postrock bedeutet bei ihnen nicht gepflegte, womöglich durch einen theoretischen Überbau aufgewertete Schnarchnasigkeit, sondern ein perfektes Zusammenspiel der Instrumente und eine Rhythmussektion, die den Namen wirklich verdient hat. Noise bedeutet bei ihnen nicht Schmerz, sondern Decke. Trotz des immensen Kontrastes dieser Musik zu allem, was man dem Radiopublikum zutraut, erfinden sie allerdings das Rad nicht neu. Sie bestellen Felder, die schon gut bepflanzt sind. Attraktiv ist, wie sie die Schnittmenge aus den verschiedenen Monokulturen bilden. Aus Post- und Psychedelic-Rock nehmen sie die spacige, leicht elegische Atmosphäre. Noiserock und doomiger Metal sorgen für Offensive und Zunder, in „Built Without Hands“ spricht, beschwört und brüllt Peter Dolving von The Haunted in das hypnotische Wiegen der Rhythmen, Licks und Riffs; „Fire In The Mountain“ arbeitet mit ein paar Sprachfetzen. Ansonsten verlassen sich Long Distance Calling auf den von Godspeed You! Black Emperor, Mogwai oder eben Isis bekannten atmosphärischen Sog, den sie auf diesem Debüt für das kleine Label Viva Hate bereits traumwandlerisch gut beherrschen. Dabei fesseln sie immer und immer wieder durch eine stimmige Atmosphäre, die in ihren ruhigen Momenten einerseits an die alte Pink Floyd-Schule und andererseits sogar an Neofolk Marke Tenhi oder Subaudition erinnert. Das ist ihre ganz große und für ein Debüt sensationell gut umgesetzte Stärke: einerseits mittels Trance zu entgrenzen und andererseits mit wuchtiger Dynamik die Form zusammenzuhalten. „Satellite Bay“ ist mit dem Kopf schon halb im Jenseits, mit den Füßen aber diesseitig geerdet. Grandiose Kaminmusik für Geübte, die zu unserem allergrößten Lob auch als Doppel-Vinyl erscheint.

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