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    Ulme
    Dreams Of The Earth

    VÖ: 15.06.2007 | Label: Noisolution/Rough Trade
    Text: Jan Bauckhorn
    Ulme - Dreams Of The Earth

    So kann man sich getrost zurückmelden. Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus, und dieser hier ganz besonders. Brachial und dunkel, der Familientradition verpflichtet.

    Gab die letztjährige EP „The Glowing“ schon Anlass zur Hoffnung, darf endlich aufgeatmet werden. Und was auch immer der genaue Grund für den Split vor fast acht Jahren gewesen sein mag: Man hat sich wieder zusammengerauft. Die Brüder Arne und Jan-Eric Heesch haben es endlich eingesehen: Rock bleibt Rock, und Blut ist letztendlich nun mal dicker als Wasser. Auch wenn mittlerweile Ex-Sissies-Bassmann Tim Liedtke als qualifizierter Ersatz für den aus beruflichen und familiären Gründen ausgeschiedenen Gunnar gewonnen werden musste – der Stammbaum steht, fester und eherner denn eh und je. Und er wirft einen langen Schatten: So dunkel und heavy klangen Ulme nie zuvor. Hier hat sich die Zeit des Wartens und Reifens gelohnt. Denn auch wenn die Basis geblieben ist, sind Ulme doch deutlich erwachsener, souveräner und ernsthafter geworden. Immer noch mit einem festen Standbein Grunge-Traditionen im Sinne Soundgardens und ähnlicher Verdächtiger verhaftet, lässt „Dreams Of The Earth“ deutlich mehr Tiefe und weitere Facetten erkennen. Neben der exzellent an die Wand drückenden und trotz aller Transparenz ebenso satten wie dichten Produktion (erstmalig hat die Band selbst Hand angelegt, und das tut ihr erstaunlich gut) lassen sich Ulme spürbar mehr Zeit und Luft zum Atmen. Und das tut gut. So baut schon der Opener „The White Hallways“ nach einem an Neurosis erinnernden Intro Schicht für Schicht Stimmung und Atmosphäre auf, bricht mittendrin auseinander, nur um sechzehn Takte später in noch größerer Dynamik wieder zusammenzufinden. Wenn Ulme im Schnitt sieben bis acht Minuten für einen Song brauchen, kann man sich sicher sein: Hier wird die Zeit ökonomisch genutzt, und so entwickeln gerade die längeren Songs die gewaltigste Sogkraft. Der Sound tut sein Übriges: In einem sattem, matten Schwarz zieht sich die Gitarre zäh wie Teer über das überaus kraftvolle Rhythmusgerüst, und auch an Vielfalt lässt „Dreams Of The Earth“ nichts vermissen. Ausufernd und dennoch kompakt. In Breitwandriffs gegossen, mit Schweiß und Schwermut getauft. Das Riffbrett „Coagulation In The Morning“ lässt die Matte kreisen, und auch „Trapped In The Absurd“ hat das Zeug zu einem kleinen Klassiker. Die Brüder Heesch reichen sich die Hände, und die Wurzeln graben sich wieder tiefer in die Erde. Erhaben steht die Ulme. Amen.

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