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    The Killers
    Sam's Town

    VÖ: 29.09.2006 | Label: Island/Universal
    Text: Patrick Grossmann
    8 / 12
    The Killers - Sam's Town

    Als lieferten sich Interpol nachts in Vegas eine Verfolgungsjagd mit Meat Loaf. Wer schon das Debüt der Killers als zu aufgemotzt empfand, darf sich warm anziehen.

    Brandon Flowers jetzt also mit Porno-Bärtchen, hm? Geben wir’s ruhig zu: Wir hatten uns fast schon vorgenommen, den „Hot Fuss“-Nachfolger schlecht zu finden. Zu arrogant das Auftreten der vom Instant-Erfolg verwöhnten Amerikaner, allzu durchsichtig viele ihrer Inspirationen und Ideen. Das „beste Album der letzten 20 Jahre“ dürfe man erwarten, tönte Flowers erst kürzlich. Und tja, da hinkt die Realität dann doch leicht hinterher: Klavier-Outros verzieren sämige Synthierock-Standards, es wird im Chor gesungen, der Hörer begrüßt und per Conclusio wieder verabschiedet: „We hope you enjoyed your stay.“ Über weite Strecken wäre wohl „überambitioniert“ das treffende Adjektiv. Böse Zungen werden nicht grundlos von aufgerüschtem Queen-Pomp reden, von Meat Loaf’schem Plastik-Theaterdonner, ganz hämische sich angesichts Flowers‘ nervös zitterndem Vibrato an den irischen Schmalzlappen Chris de Burgh erinnern. Doch es gibt auch Positives zu vermelden: dass man Dave Keunings Gitarre mehr Bewegungsspielraum gewährt hat, den er weidlich zu bissigen Rock-Riffs nutzt. „Uncle Jonny Did Cocaine“ entpuppt sich als ein griffiger Midtempo-Groover mit starker Bassline und hymnischem Finale, der Titeltrack als waviger Tanzboden-Füller mit abgefahren arrangiertem Finish. Und eine heroische Killer(s)-Hookline wie die in der überraschend stürmischen, alles überstrahlenden ersten Single „When You Were Young“ kriegt selbst das U2-Producer-Tandem Flood/Alan Moulder beim besten Willen nicht klein; aller meterdick aufgelegten Sound-Schminke zum Trotz. „Can we climb this mountain/ I don’t know/ Higher now than ever before/ I know we can make it if we take it slow“, fragt sich Flowers dort. Angebrachte Selbstzweifel? Quatsch, pure Koketterie. Unterm Strich ein Album zwischen den Stühlen: hier von echter Größe, seltener großkotzig und überfrachtet.

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