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    Kashmir
    No Balance Palace

    VÖ: 07.10.2005 | Label: Columbia/Sony
    Text: Patrick Großmann
    9 / 12
    Kashmir - No Balance Palace

    Jetzt haben die Dänen aber großes Besteck aufgefahren: 70s-Glam-Gott Tony Visconti legt Hand an. Treu bleiben sie sich trotzdem.

    Wer so lange zusammen Musik macht, dem drückt auch eine Producer-Ikone nurmehr marginal seinen Stempel auf. Daheim belagern Kashmir um Kasper Eistrup nicht ohne Grund bereits seit Jahren die Spitze der Charts, hierzulande konnten sie spätestens mit dem famosen „Zitilites“ (2003) und einigen rührenden Animations-Videos punkten. Wenn die Kooperation mit Mr. Visconti überhaupt eine hörbare Auswirkung auf den melancholischen, vielschichtigen Sphären-Poprock der Kopenhagener hat, dann folgende: eine latente Hinwendung zu mehr grip und Direktheit, die man zuvörderst bei der entspannt groovenden Radionummer „The Curse Of Being A Girl“, bei „She’s Made Of Chalk“ sowie „The Cynic“, einem zünftig losrotzenden, mit verschrobenen Keybord-Teppichen unterlegten Duett mit David Bowie (!) zu vernehmen meint. Der im Laufschritt gehaltene Opener „Kalifornia“ , „Opelia“ oder „Jewel Drop“ dagegen, das seinen Reiz aus dem Gegensatz von Eistrups einsamem Falsett und Mads Tunebjergs marschierendem Basslauf zieht, hätten eins zu eins auf den Vorgänger gepasst. Auch sonst ist alles an seinem Platz: das gleichsam gestrichene Schlagzeug, die sich umspielenden Gitarrenmelodien, die kosmische Weite verwaister Lagerhallen (groß: das schaurige „Snowman“). Ein Grusel, der im mit Lou Reeds arrogant-böser Sprechstimme glänzend besetzten Interlude „Black Building“ eine abermalige Zuspitzung erfährt, bevor es schließlich in den achtminütigen Titel-Hades hinab geht. Womöglich braucht es noch eine Weile, bis sich mit Sicherheit sagen lässt, welche der Platten am längeren Hebel sitzt. Fest steht: Rockiger werden die nimmer. Klasse beweisen sie hier wie dort.

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