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    The Walkabouts
    Acetylene

    VÖ: 08.08.2005 | Label: Glitterhouse/Indigo
    Text: Patrick Großmann
    8 / 12

    Servus, Melancholia: Chris Eckman und Carla Torgerson haben ein brutzelndes, rohes Rock-Manifest zwischen Grandezza und Mittelmaß aufgenommen.

    Nicht umsonst beginnt diese Platte programmatisch: „This don’t seem like the end / it seems more like a bad beginning / don’t hesitate / fuck your fear!“, beschwören die beiden sonst so sanften Band-Lenker im Duett, während das Unheil unaufhaltsam seinen Lauf nimmt. Gitarren jaulen, das Drumset setzt ein Ausrufezeichen. Ein anderes Stück heißt gar forsch „Kalashnikov“. Was genau den Amerikanern über die Leber(n) getrippelt ist? Gute Frage. Einiges deutet darauf hin, dass es ein generelles Unwohlsein mit dem Weltenlauf gewesen sein könnte; nicht nur, da das betreffende Material im Vorfeld der letzten Präsidentschaftswahlen Form annahm. Jedenfalls ist „Acetylene“ ein in dieser Form überraschendes, beständig zwischen Wut und Frust pendelndes Dokument einer Erregung. Auch „Devil In The Details“ (schön: „the future is a muscle you don’t have“) rollt, befeuert von Eckmans in Staub gebadeten Bratzgitarren, stoisch den Highway hinab, lebt aber gleichfalls von Torgersons einfühlsamem Organ. Jenes darf dann auch beim düsteren, ausschweifenden SloMo-Rausschmeißer „The Last Ones“ sowie dem durch ein einsames Cello verzauberten „Northsea Train“ noch mal beweisen, was in ihm steckt. Fest steht: Seit „New West Motel“ haben die Walkabouts nicht mehr derart ihre Beißerchen gezeigt. Dass sich bei genauerer Betrachtung durchaus auch ein paar schattigere Stellen finden, sei ihnen hiermit verziehen. So schleppt „Coming Up For Air“ zwar einen netten Stop mit sich herum, rockt ansonsten aber allzu altbacken, und „Have You Ever Seen The Morning“ ist gar gänzlich stumpf geraten. Wäre alles an dieser Platte ähnlich über jeden Zweifel erhaben wie ihr Beginn – wir hätten es mit einem echten Meilenstein zu tun. So bleibt unterm Strich eine solide:

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