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    Koufax
    Hard Times Are In Fashion

    VÖ: 30.05.2005 | Label: Motor/Warner
    Text: Daniel Gerhardt
    9 / 12

    Ansteckender Power-Pop mit Betonung auf der ersten Silbe. Während bei Koufax eine Faust immerzu aufs Klavier haut, wird die andere auch schon mal in der Tasche geballt.

    Zunächst sieht es so aus, als wären Koufax die fröhlichsten Kerle seit Gotthilf Fischers Love-Parade-Intermezzo vor fünf Jahren. „Why Bother At All“, der Opener ihres dritten Albums, trägt die Carefree-Laune nämlich nicht nur im Titel spazieren: Als ausgewachsener Power-Pop-Zuchthengst hackt es sich derart mitreißend über Stock, Stein und Piano, dass es selbst die letzte Hot Hot Heat-Platte nicht ausgebremst hätte. Was aber singt Frontmann Robert Suchan da mit koffeinhaltiger Stimme? „Why bother learning / It just gets you nowhere / Sleep through school / And the books that aren’t worth reading.“ Solch unversöhnliche Worte von einem Mann, der uns eben noch vorkam wie Dextro Energen auf zwei Beinen? Tatsächlich ist für Koufax seit ihrem letzten Longplayer „Let Us Know“ (2003) eine Menge schief gelaufen. Der Plattenvertrag war plötzlich futsch, das Geld alle und ein beträchtlicher Schuldenberg schon nach kurzer Zeit aufgetürmt. Das drückt natürlich auf die Stimmung, kann sich aber auch inspirierend auswirken. Koufax jedenfalls haben das Beste aus ihrer misslichen Lage gemacht, sich irgendwo in Kansas verbuddelt und mit „Hard Times Are In Fashion“ ein Album aufgenommen, das reifer ist als der Vorgänger, ohne dessen kindlichen Überschwang einzubüßen. Wer bereit ist, beschauliche Balladen-Anflüge wie „Blind Faith“ oder die resignierende Heimat-Abrechnung „Colour Us Canadian“ zu umkurven, wird auch diesmal wieder prima durch die eigene Wohnküche toben können. Obwohl man Koufax damit inzwischen ein bisschen Unrecht täte.

    weitere Platten

    Social Life

    VÖ: 03.02.2003

    It Had To Do With Love

    VÖ: 25.09.2000