Die Idee stand schon lange im Raum: Einmal Trusty Chords mit eigenem Konzert machen. Vorgenommen hatte sich die Emo/Punk/HC-Party von Beginn an Konzerte, die das passende Publikum schon mitbrachten: Hot Water Music, Muff Potter, Tiny Moving Parts, Kmpfsprt. Doch auch ohne Konzert vorab konnte sich die Party behaupten dank treuer Stammgäste, die es jedes Mal genossen haben, lauthals auf der Tanzfläche Lieblingssongs der Get Up Kids, Jimmy Eat World, My Chemical Romance oder Taking Back Sunday mitzusingen.
Verantwortlich für den Mix: VISIONS-Redakteur Jan Schwarzkamp (Autor dieser Zeilen). 2001 war die Mischung aus Emo, (Pop-)Punk, Hardcore und College-Rock das Programm, mit dem er seine ersten DJ-Sets bestritten hat. Deshalb zielt Trusty Chords auch unverhohlen auf den Nostalgiefaktor ab. Was nicht bedeutet, dass sich Turnstile, Angel Du$t, Nobro oder Pabst sich nicht ins Set verirren würden.
Nach langem Hin und Her wird es am 1. Dezember erstmals eine Trusty Chords geben, bei der das Konzert in DIY-Manier mitveranstaltet wird. Die drei Bands sind handverlesen und stehen für den musikalischen Radius, den die Party abdeckt – und die aufzeigen, wie breit gefächert die Szene klingen kann.
Den Anfang machen Erai aus Berlin. In häufig langen, mehrteiligen Songs lässt die Band den progressiven Geist der 90er-Jahre-Spielweisen von Emo, Screamo und Post-Hardcore auferstehen. Melodien, Emotion und Aggression stehen sich dabei nicht im Weg. Nachzuhören ist das auf bereits zwei Alben und einer EP.
Between Bodies wiederum sind Kinder der 00er Jahre. Die Band kommt aus Köln und Paderborn und Gitarristin/Sängerin Susan Van Beek Rogers stammt aus Toronto. 2019 debütieren Between Bodies mit der EP “On Fences” – und im September 2022 veröffentlichen sie ihr erstes Album “Electric Sleep”. Darauf: introspektive Songs, mal düster, meist poppig und eingängig zwischen Emocore und Pop-Punk.
Die Headliner-Position übernehmen Entropy aus Hamburg, bestehend teils aus Exil-Münsteranern und Szene-Veteranen, die zuvor bei den Crustpunks The Now-Denial und der Emo-Band Hillside gespielt haben. Auf ihrem 2020er Debütalbum “Liminal” reicht sich Heavy Shoegaze, 90s Indierock und grungiger Post-Hardcore die Hand. Zuletzt haben Entropy die EP “Death Spell” vorgelegt – waren aber gerade erst bei den Donots im Studio, um neue Songs aufzunehmen.
Wie schon einige Male zuvor findet Trusty Chords im Badehaus auf dem RAW Gelände in Berlin-Friedrichshain statt. 19:30 Uhr ist Einlass, 20:30 Uhr spielt die erste Band, ab 23:30 Uhr startet die Party. Der Eintritt kostet 12-16 Euro (es gibt keinen VVK), der Eintritt zur Party: pay what you want!