Nach dem Lied „Father“ haben Thick nun ihre Single „Mother“ veröffentlicht. Doch statt wie in „Father“ den Tod eines Familienmitglieds zu betrauern, geht es in „Mother“ darum, kein Elternteil für jemanden darzustellen.
Das Lied fängt an mit der Aussage „I’m not your mother/ I didn’t carry you for nine months in my womb/ I’m just your lover/ And I’m tired of getting those two roles confused“. Damit ist von Anfang an klar, dass es sich hier um Kritik an Personen handelt, die diese Rollen von Liebhaber:in und Erziehungsperson verwechseln.
Das Duo erklärte dazu: „‚Mother‘ ist ein Gruß an alle Betreuer:innen in Beziehungen, die absolut die Nase voll von dieser Rolle haben.“ Sie erklärten weiter, dass es schnell passieren kann, dass man in einer Beziehung die Rolle als Elternteil übernimmt und die Person irgendwann mehr heilen möchte, als die Person sich selbst. Schlussendlich fassten Thick die Message vom Lied mit den Worten „Ich bin nicht deine verdammte Mutter, ich bin deine verdammte Liebhaberin!“ zusammen.
Das Outro von „Mother“ ist eine leicht abgewandelte Version des traditionellen US-Kinderlieds „Hush, Little Baby“. Statt wie im Original von sich selbst in der dritten Person („Mama’s gonna buy you a mocking bird“) zu reden, singen Thick die Zeile aus der dritten Person und distanzieren sich so nochmal eindeutig von der Mutter-/Elternrolle.
Das Musikvideo der Single zeigt laut Thick den Kontrast zwischen „gelangweilter Hausfrau in einem parentifizierten Umfeld“ und Szenen, in denen die Band auf einem Dach „frei von Erwartungsdruck“ performt. Diese Bildsprache lässt sich auf den Text übertragen: Man ist frei, wenn man aus dieser ungewollten Elternrolle ausbrechen kann.
Thick besteht aus Gitarristin und Sängerin Nikki Sisti und Sängerin und Bassistin Kate Black. Für „Mother“ spielt Kaleen Reading von Mannequin Pussy das Schlagzeug ein. Nach „Father“ und „Doomer“ ist „Mother“ nun mittlerweile die dritte Single seit dem aktuellen Album „Happy Now“ (2022). Eine Ankündigung für ein neues Thick-Album steht aber noch aus.
Kaleen Reading hat mit Mannequin Pussy erst Anfang März ihr aktuelles Album „I Got Heaven“ veröffentlicht.