„You think you are torturing your mind/ What a blessing/ You are one of those who are kind/ How impressing“ – „Salaryman“, nach „Government Whore“ die zweite Single aus dem kommenden Album von The Pill ist Hardcore mit Ansage und arbeitet sich an einer Gesellschaft ab, deren Grundpfeiler Ausbeutung und Leistung sind. So bezieht sich der vorrangig im Japanischen verwendete Begriff „Salaryman“ auf männliche Arbeitnehmer, die bis zur Erschöpfung Überstunden leisten. Musikalisch gehen sie dabei auf Konfrontationskurs und holen den Hardcore-Knüppel da raus, wo gutgemeinte Ratschläge nichts mehr nützen – konterkariert von Sängerin Sams Stimme, die mal auf die Zwölf, mal ironisch-verspielt daherkommt.
Zum Titel erklärt sie: „Der japanische ‚Salaryman‘ stellt natürlich das absolute Extrembeispiel dar. Es gibt etwa auf Social Media Seiten, die nur diesem total ausgebrannten Typen gewidmet wurden; Menschen, die 18 Stunden arbeiten und dann mitten auf der Straße eingepisst auf ihrem Koffer einschlafen. Und warum? Nur, um am nächsten Tag aufzustehen und sich dann wieder zur Arbeit zu schleppen – und natürlich steckt dahinter auch eine riesengroße Kritik an diesem System.“
Eine Kritik, die zu weiten Teilen den roten Faden des Albums bildet, ohne zu sehr in pessimistische Gedankengänge abzudriften. So setzen sich viele der Songs – beispielsweise „The Bitter Pill“ – auf dem Album mit einer Grundunzufriedenheit auseinander, sind aus einem Gefühl der Hassliebe zum Leben entstanden: „Die ganze Woche verbringt man wie in einem Wartezimmer, in dem man sich eigentlich nur das Wochenende herbeisehnt und sich wie einem Hamsterrad der Leistungsgesellschaft fühlt. Rumgeheule ist da aber auch keine Lösung“, so die Sängerin weiter.
Das Debütalbum „Hollywood Smile“ erscheint am 5. April über Sounds Of Subterrania und kann vorbestellt werden. Live kann man die Frankfurter Hardcore-Band ab Mai erleben, unter anderem im Rahmen einiger Festivals. Karten für die Releaseparty in Frankfurt sind exklusiv auf krasserstoff.com Erhältlich.
The Pill – „Hollywood Smile“
01. „Switch“
02. „Hollywood Smile“
03. „What’s New“
04. „Worms“
05. „Salaryman“
06. „Government Whore“
07. „Somewhere“
08. „The Bitter Pill“
09. „Parking Lot“
10. „Complex“
VISIONS empfiehlt: The Pill
05.04. Frankfurt – Zoom
14.05. Köln – Sonic Ballroom
17.05. Kaiserslautern – Kammgarn
18.05. Eichstätt – Openair am Berg
21.05. Berlin – Cassiopeia
22.05. Hamburg – Molotow Skybar
23.05. Münster – Skaters Palace Café
24.05. Hannover – Bei Chez Heinz
05.07. Hünxe – Ruhrpottrodeo
06.07. Nürnberg – Save The Core Festival
07.08. Eschwege – Open Flair