In Bezug auf einen neuen Song der Beatles erzählt Paul McCartney im Interview bei BBC Radio 4: „Als wir die letzte Beatles-Platte aufnehmen wollten, hatten wir ein Demo, das John [Lennon] besaß und an dem wir gearbeitet haben. Wir haben es gerade fertiggestellt. Sie wird dieses Jahr veröffentlicht.“ Eine Ankündigung, mit der McCartney für Aufsehen sorgt: Immerhin löste sich die Band vor über 50 Jahren auf, zwei der Band-Mitglieder sind bereits verstorben. In Zeiten von Künstlicher Intelligenz stellt das allerdings kein Problem mehr dar, so McCartney weiter: „Wir waren in der Lage, Johns Stimme zu nehmen und sie durch Künstliche Intelligenz zu extrahieren, sodass wir dann die Platte mischen konnten, wie man es normalerweise tun würde.“
Um welchen Song es sich handelt, darauf ging er nicht ein. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass es sich um „Now And Then“ handelt. Komponiert wurde der Song 1978 von Lennon. Dessen Witwe Yoko Ono hatte das Demoband des Songs Anfang der 90er an McCartney – diesem war der Song gewidmet – weitergegeben. Bereits damals hätte die Idee einer Veröffentlichung im Raum gestanden, jedoch hatten sich die drei verbliebenen Bandmitglieder nach ersten Arbeiten an dem Song dagegen entschieden. Grund: die mäßige Soundqualität.
Im Interview teilte McCartney ebenfalls seine Einschätzung zu Künstlicher Intelligenz: „Nun, das ist eine sehr interessante Sache. Das ist etwas, mit dem wir uns im Moment alle auseinandersetzen und versuchen, damit umzugehen, was es bedeutet. Ich höre das nicht so oft, weil ich nicht so viel im Internet bin, aber die Leute sagen zu mir, oh ja, da gibt es einen Track, in dem John einen meiner Songs singt, und das stimmt nicht. Es ist nur KI. All das ist irgendwie beängstigend, aber auch aufregend, weil es die Zukunft ist.“
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass für ein Beatles-Projekt Künstliche Intelligenz zum Einsatz kam: Regisseur Peter Jackson machte sich 2021 für seine Doku „Get Back“ KI zunutze, um die Störgeräusche auf den alten Aufnahmen zu entfernen. Das gleiche Programm wurde nun auch bei der Entstehung des neuen Songs verwendet.
Das komplette Interview kann man sich über folgenden Link anhören.