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Shellac-Frontmann und Nirvana-Produzent Steve Albini ist tot

Produzent & Shellac-Frontmann

Steve Albini ist tot
Der legendäre Produzent und Ikone des Indie- und Noiserock-Undergrounds Steve Albini ist im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben.
Steve Albini, 2022 (Foto: Jim Bennett/WireImage)
Steve Albini, 2022 (Foto: Jim Bennett/WireImage)

Eigentlich sollte die größte Meldung rund um Steve Albini dieser Tage sein, dass seine Band Shellac noch diesen Mai ihr erstes Album seit zehn Jahren veröffentlicht. Wie die Mitarbeitenden seiner Electrical Audio Studios in Chicago nun bekannt gaben, ist er gestern im Alter von 61 Jahren plötzlich an einem Herzinfarkt verstorben.

Albini war aber nicht nur Frontmann von Noiserock-Größen wie Shellac und Big Black, bei denen er seit den frühen 90ern und in den frühen 80ern aktiv war, sondern ist vor allem als legendärer „Produzent“ der Indie- und Alternative-Szene bekannt. Nach einigen Jahren als Musiker bei unter anderem Big Black legte Albini erst in den späten 80ern und frühen 90ern so richtig mit seiner Arbeit im Tonstudio los. Sein wohl größter Erfolg: Nirvanas „In Utero“ von 1993, für das er der Band damals einen seitenlangen Brief schrieb, um sie nach dem glatteren Sound von „Nevermind“ zum Kern ihres Schaffens ohne Auflagen eines Majorlables zurückführen wollte. Kurt Cobain, Krist Novoselic und Dave Grohl sagten zu. Der Rest ist Geschichte.

Und auch für den Rest seiner langjährigen Karriere zeichnete diese rohe Live-Energie, die er aus sämtlichen Musiker:innen im Studio herausbringen konnte, die Alben aus, an denen er mitarbeitete. Ähnliche Klassiker in Zusammenarbeit mit Albini entstanden unter anderem mit den Pixies, PJ Harvey oder gleich mehreren Platten von The Jesus Lizard.

Das Besondere an seiner Arbeit: Albini selbst sah sich nicht als Produzent, sondern explizit als „Toningenieur“. Seiner Ansicht nach hätte die Leitung von Aufnahmesitzungen durch Produzenten oft Platten geschadet, während die Rolle des Toningenieurs darin besteht, Soundprobleme zu lösen und nicht die Kontrolle der Künstler:innen über ihr Produkt zu bedrohen.

Auch nach seinen großen Erfolgen blieb Albini als Toningenieur hochproduktiv und „produzierte“ oft prägende Alben und Songs für Bands wie etwa Cloud Nothings, Mogwai, Mclusky, Mono, Bush, Neurosis, Sunn O))), Metz, Ty Segall, Jon Spencer Blues Explosion oder Screaming Females.

Nach der Veröffentlichung des neuen Shellac-Albums „To All Trains“ am 17. Mai war wohl auch wieder eine größere Tour geplant. Ihren letzten Auftritt mit Albini spielten Shellac im Oktober 2023 beim Desertfest in Belgien.

Ein ausführlicher Nachruf folgt in Kürze.

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