Schock im Oktober: Nachdem im September bereits Johnny Cash verstarb, wird am 22.10.2003 bekannt, dass sich Folk-/Punk-Sänger und Songwriter Elliott Smith einen Tag zuvor im Alter von 34 Jahren das Leben genommen hat. Er stirbt an den Folgen selbstzugefügter Messerstiche. Der Sänger kämpfte bereits in der Vergangenheit mit seiner Drogen- und Alkoholabhängigkeit und hatte bereits 1997 versucht, sich das Leben zu nehmen. Smith veröffentlichte insgesamt fünf Soloalben und wurde für “Miss Misery”, der musikalischen Begleitung zum Erfolgsfilm “Good Will Hunting”, für den Academy Award nominiert. +++ Das Hollywood-Studio ‘DreamWorks’ kündigt Ende Oktober an, sich von seiner Musiksparte trennen zu wollen, als sofortiger Interessent meldet sich der Multi ‘Universal’. Vertragskünstler von ‘DreamWorks Records’ sind unter anderen Nelly Furtado, Papa Roach und Jimmy Eat World. +++ Für Ende Oktober kündigen die Recken von P.O.D. zwei Special-Fan-Shows an. Während die erste auf der ‘Cap San Diego’, einem Schiff im Hamburger Hafen, noch ordnungsgemäß vonstatten geht, erweist sich das zweite geplante Konzert, initiiert vom Radiosender EinsLive, als Flop und kann nicht stattfinden. Während des Soundchecks offenbaren sich an der Decke der Siegerlandhalle einige gravierende bauliche Mängel, was zur Folge hat, dass kurz vor dem Einlass bekannt gegeben werden muss, dass die Show ausfällt – sehr zum Ärgernis der bereits zahlreich angereisten Fans. Kurzfristig wird das Konzert am darauffolgenden Tag in der Arena Oberhausen – in weitaus größerem Rahmen – durchgeführt. +++ Großes im Anmarsch: Am 13. Oktober erscheint “Desert Sessions 9 & 10”. Das Allstar-Projekt aus der Wüste lässt eine beachtliche Anzahl namhafter Teilnehmer die Reise antreten: Neben Queens Of The Stone Age-Frontmann Josh Homme und Masters Of Reality-Kopf Chris Goss sind u.a. Polly Jean Harvey, Dean Ween, Alain Johannes (Eleven), Twiggy Ramirez (Ex-Marilyn Manson, A Perfect Circle), Dave Catching (earthlings?, Mondo Generator), Joey Castillo (QOTSA), Josh Freese (The Vandals etc.), Brian ‘Big Hands’ O’Connor, Troy Van Leeuwen (QOTSA, Ex-Failure) und The Tuff Gentlemen mit von der Partie. +++ Als am 14. Oktober offiziell verkündet wird, dass die für den Abend geplante Show von The Exploited und Total Chaos in Montreal aufgrund eines Einreiseverbotes wegen Ermittlungen gegen Bandmitglieder abgesagt wird, kommt es eine Dreiviertelstunde später zu schweren Krawallen rund um den ‘Medley Club’. Mehrere Autos werden aufs Dach gerollt und angezündet, Dutzende beschädigt. Etliche Fensterscheiben, auch die einer großen Musikladenkette, gehen zu Bruch. Gestohlen wird dabei jedoch anscheinend nichts. Bei Einkesselungsversuchen seitens der Polizei wird ein Schutzmann verletzt, vor dem Club gibt es ebenfalls mehrere Verletzte. Später ist von den schwesten Krawallen in Kanada seit Jahren die Rede. +++ Ash geben Mitte des Monats bekannt, dass sie für die Aufnahmen des “Free All Angels”-Nachfolgers nach Los Angeles umziehen. Als Wohnort wählen Tim Wheeler und Co. die ehemalige Villa von Julia Roberts. +++ Filter-Frontmann Richard Patrick erklärt auf seiner Website, dass der Stoff für die neue Platte “unglaublich gut und unheimlich abwechslungsreich” sei. Zudem gäbe es reichlich Jams mit dem ehemaligen Alice In Chains-Gitarristen Jerry Cantrell. Apropos ‘Stoff’: Als Stellungnahme zu seinen Drogenproblemen äußert Patrick: “Ich bin jetzt über ein Jahr clean. Am Jahrestag habe ich mir deswegen ein neues Tattoo stechen lassen. Das wird mich immer daran erinnern. Die 60 Dollar waren es mir wert.” +++ Am 14. Oktober treten Radiohead und Sigur Rós als musikalische Untermaler der Premiere zur neuen Show der ‘Merce Cunningham Dance Company’ in der New Yorker ‘Brooklyn Academy of Music’ auf. +++ Nachdem sich die Alternative-Prog-Funk-Rocker von Primus wieder zusammengefunden haben und eine ausgiebige US-Tour spielen, geben sie bekannt, dass sie ab Anfang November Aufzeichnungen sämtlicher gespielten Shows samt passendem Artwork auf ihrer Website zum Download anbieten werden.
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