Die Geschichte von Anti-Flag ist so typisch wie eine Geschichte über Punkbands in den USA nur sein kann. Die Band stammt aus einem langweiligen Kaff in der Nähe von Pittsburgh in Pennsylvania, in dem man „als Jugendlicher entweder im Einkaufszentrum herumhängt, sich den Verstand mit Drogen weghaut oder versucht, Punkrock zu spielen“, wie Sänger Justin Sane die Alternativen kurz und knapp aufzählt.
Glück also, dass Justin bereits im Jahr 1988 Pat Thetic traf, der ebenso mehr daran interessiert war, seine eigene Meinung zu vertonen als sich den Kopf mit Rauschmitteln zu vernebeln. Und einen klaren Kopf brauchen sie auch. Seit 1994 prangern sie nun als Anti-Flag die amerikanische Politik, Rassismus und alle ihnen bekannten Missstände an. Mit ihrem von Tom Morello produzierten Anti-Bush-Album „The Terror State“ avancierten sie zu einer der Speerspitzen der Punkvoter-Kampagne von Fat Mike (NOFX), die sich explizit gegen die konservative Politik der Bush-Regierung richtete.
Mit ihrem heute erschienenen siebten Album „For Blood And Empire“ üben Anti-Flag indes selbst einen Spagat zwischen Major-Deal und Glaubwürdigkeit. Einerseits sind ihre Songs musikalisch breitenkompatibler geworden, andererseits strotzen sie noch immer vor kritischer Auseinandersetzung mit Irak-Krieg und US-Politik. Dennoch bleibt die Frage, ob sich die neu hinzugewonnene Hörerschaft über die mitgelieferten Mitsingparolen hinaus animieren lässt, sich tiefer in die Materie einzuarbeiten.
Eine Frage, die letztendlich jeder für sich selbst beantworten muss. Ausreichend Informationen und Hintergründe zu „For Blood And Empire“ befinden sich auf der offiziellen Homepage www.forbloodandempire.de sowie natürlich auf www.anti-flag.com. Unter ersterer Adresse kann man sich überdies das komplette neue Album anhören, einen Podcast herunterladen und eine Liste von Plattenläden abrufen, in denen man eine Gratis-7″ beim Kauf von „For Blood And Empire“ erhält. Komplettiert wird diese Vollbedienung mit drei Album-Trailern namens „Democracy“, „Freedom“ und „Peace“.
Im Mai kommen Anti-Flag auch auf Tour. Hier die Daten:
29.04. B-Meerhout – Groez Rock-Festival
02.05. Saarbrücken – Garage
03.05. Stuttgart – Longhorn (LKA)
04.05. München – Georg Elser Hallen
05.05. Wiesbaden – Schlachthof
06.05. NL-Amsterdam – Wasted Festival
15.05. Köln – Live Music Hall
18.05. Lindau – Club Vaudeville
19.05. CH-Zürich – Dynamo
Tickets gibt es im VISIONS Ticketshop, schicke T-Shirts in unserer Verlosungsrubrik.