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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Eagles Of Death Metal,
Kavrila,
Dale Crover und
The
Claypool Lennon Delirium
. Zur Platte der Woche küren wir "Dead Cross" von Dead Cross.

Eagles Of Death Metal – „I Love You All The Time – Live At The Olympia In Paris“

Nur drei Monate nach dem Anschlag auf das Bataclan haben sich die Eagles Of Death Metal zurück nach Paris begeben, um ihr Konzert im Olympia symbolisch zu Ende zu bringen und ein Zeichen gegen den Terror zu setzen. Auf „I Love You All The Time – Live At The Olympia In Paris“ ist das Konzert vom 16. Februar 2016 zu hören, und auf den DVD- und Blu-ray-Versionen sogar zu sehen. Mitten im Opener „I Only Want You“ legen die Garage-Rocker eine emotionale Schweigeminute für die Opfer des Anschlags ein, bis die Kuhglocke am Schlagzeug von Josh Homme wieder einsetzt und die Kalifornier aus Palm Desert mit großem Selbstbewusstsein kraftvoll durch das Set rocken. Das Publikum feiert sie dafür gebührend, das Set besteht vornehmlich aus den bekanntesten Hits der Band. Vor dem tragischen Hintergrund haben die Eagles Of Death Metal mit diesem Live-Album eine ganz besonders emotionale und leidenschaftliche Performance auf Platte festgehalten.

Eagles Of Death Metal – „I Love You All The Time – Live At The Olympia In Paris“

Kavrila – „Blight“

Dunkel, dunkler, Kavrila? Mit „Blight“ legen die Hamburger ein geradezu bedrückend wuchtiges Debüt vor. Eindeutig einordnen lässt sich dieses roh produzierte Monstrum aus verschiedensten Metal- und Punk-Spielarten nicht, aber das ist auch gar nicht nötig. Es sind dunkle Welten menschlicher Abgründe, in die das Quartett mit ihren düsteren Klangcollagen vordringen und die schließlich ebenso wenig greifbar definiert werden können. Vom wuchtigen Death-Metal in „Lung“ und seinem böse-doomigen Break, über den zerstörerisch-treibenden Hardcore von „Demolish“ bis hin zur verzweifelnden Sludge-Monotonie von „Gold“, das nach seinem Ambient-Noise-Intro ganze zwei Minuten bis zum ersten Schlagzeugeinsatz braucht – nach ihrer EP „Rituals I“ zementieren Kavrila ihren Ruf als neue Metal-Perle. Wut und Verzweiflung sind die dominierenden Eindrücke von „Blight“, und wenn die Band in „Each Part Two“ klagt: „You can’t dig out of hell with your hands“, dann stellt sich die Frage: Wieso will man das eigentlich, wenn es dort unten doch solche Musik gibt?

Album-Stream: Kavrila – „Blight“

Dale Crover – „The Fickle Finger Of Fate“

Hört man „The Fickle Finger Of Fate“ zum ersten mal, ist die anschließende Reaktion mit hoher Wahrscheinlichkeit Irritation. Und wenn man das Solodebüt des MelvinsDale Crover in einem Wort beschreiben müsste, so wäre das: Chaos. Ganze 20 Songs verpackt der Melvins-Schlagzeuger in nur 36 Minuten, den allergrößten Teil davon machen kurze, avantgardistische Interludes mit elektronischen Drums und schrägen Soundexperimenten aus. Lediglich sechs „richtige“ Songs finden sich auf dem Werk, und auch diese driften gerne ein wenig ins Skurrile ab. Mal erinnert er mit „Little Brother“ und dessen psychedelischem Indie-Folk an die Beatles, mal beruft er sich auf Blues und Rockabilly, wie in „Hillbilly Match“. „I Found The Way Out“ lässt sich deutlich als Hommage an „Dark Side Of The Moon“ verstehen. Doch im Hintergrund aller Stücke hört man die gruselige, grinsende Fratze des Chaos heraus, die in der dreiminütigen Schlagzeug-Anarchie von „There Goes The Neighborhood“ seinen Höhepunkt findet.

Album-Stream: Dale Crover – „The Fickle Finger Of Fate“

The Claypool Lennon Delirium – „Lime And Limpid Green“

Wie künstlerisch vielfältig The Claypool Lennon Delirium sein können, zeigten der Beatle-Sohn Sean Lennon und PrimusLes Claypool bereits auf ihrem 2015 erschienenen Debütalbum „Monolith Of Phobos“. Auf ihrer neuen EP „Lime And Limpid Green“ beschäftigen sich die beiden mit Neuinterpretationen von Pink Floyd, King Crimson, The Who und den japanischen Prog-Ikonen Flower Travellin‘ Band. Dabei übernehmen die Artrocker grob den Text, Rhythmus und Melodie der Originale, drücken ihnen aber ihren eigenen Stempel auf, der sich vor allem durch Claypools ausuferndes Bassspiel und Lennons verspielte Exzentrik auszeichnet. „Satori“, im Original von Flower Travellin‘ Band und in vier Teile aufgeteilt, wird in ihrer Neuinterpretation in ein dichtes Stück mit vier Minuten Länge gerafft, mit düsterem Psychedelic-Einschlag obendrauf. Das kreative Duo verleiht den Songs seinen ganz eigenen Dreh und sorgt damit für ein kurzweiliges Vergnügen für diejenigen, die mit den Originalen vertraut sind.

The Claypool Lennon Delirium – „Lime And Limpid Green“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Dead Cross“ von Dead Cross, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.