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Die 25 besten Musikvideos 2021

Die 25 besten Musikvideos 2021
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2021. Dieses Mal: Die 25 besten Musikvideos des Jahres.
Screenshot-Collage: Youtube

01. Julien Baker – „Hardline“

Das Video zur Single „Hardline“ verströmt, was die zur Bandleaderin gewachsene Julien Baker immer ausgemacht hat: Die Stop-Motion-Pappmaché-Welt wie auch die Story um einen Dämon, seinen Hund und einen provozierten Sturm sind eigenwillig, liebenswert, spirituell – wunderschön. Wie Bakers Musik ja auch.


02. Tocotronic (feat. Soap&Skin) – „Ich tauche auf“

Tocotronic haben nicht nur einen herausragenden Song über zwei Liebende geschrieben, die nie ganz über den Abgrund des Lebens hinweg zueinanderfinden, sondern auch eine brillante optische Entsprechung gefunden: Im dunklen „Schlund“ aus dem Songtext treffen Dirk von Lowtzow und Gastsängerin Soap&Skin aufeinander, umspielen sich zärtlich vereint und doch getrennt – das liebevollste Musikvideo-Paar seit Nick Cave und PJ Harvey in „Henry Lee“.


03. Red Fang – „Rabbits In Hives“

Wenn der Song zur Nebensache wird: Die Stoner-Rocker segnen das Zeitliche und lassen sich in einer Trauerfeier urkomisch von Freunden, Familie und Kollegen nachrufen. Absolutes Highlight: Der oberkörperfreie Matt Pike (High On Fire), der mit beleuchteter Lesebrille den Text von „Carry On My Wayward Son“ (Kansas) rezitiert. Bonustrack: Das Red Fang-Video zu „Arrows“, das darauf basiert, wie viel Spaß man mit einem Katana-Schwert haben kann.


04. Los Bitchos – „Las Panteras“

So schön lustvoll und bunt wie der Cumbia-infizierte Instrumental-Psychrock von Los Bitchos präsentiert sich auch das Video zu „Las Panteras“: 70s-Exploitation, „Scooby-Doo“-Detektivisches und eine selbstironische Tanzperformance kommen aufs Allerschönste zusammen.


05. Black Country, New Road – „Science Fair“

In Zeitrafferaufnahmen durchquert man US-Vororte, dazwischen sitzen assoziative Bilder von einem Läufer, einer (vermeintlich?) glücklichen Frau und einem Basketballspieler, immer passend auf die Akzente des Songs geschnitten – und am Ende beschleunigt sich alles so rauschhaft, wie der brodelnde Sound von Black Country, New Road zwischen Post-Punk, Klezmer, Krautrock und vielem mehr ja auch klingt.


06. Black Midi – „John L“

Schon der experimentelle Math-Rock von Black Midi ist nicht ohne, aber dieses punktgenau auf den Sound geschnittene Video setzt noch einen drauf: Ist das ein zum Leben erwachtes Hieronymous-Bosch-Gemälde plus Soundtrack? Die herrliche Alptraum-Version einer Samstag-Abend-Show-Tanzgruppe? Ein abgedrehtes Sektenspektakel vorm Green Screen? Alles! (Wem das nicht reicht: Mit „Slow“ hat die Band noch mehr weirde Videokunst im Angebot, die einem mal so richtig die Hirnwindungen durchpustet.)


07. Sharon Van Etten & Angel Olsen – „Like I Used To“

Manchmal ist das simple Konzept das beste: In Split-Screens der Hoffnung illustrieren Sharon Van Etten und Angel Olsen zu leisem Springsteen-Sound das Gefühl von Isolation und Einsamkeit der jüngeren Vergangenheit – und schaffen es es doch, dass einem etwa dank der 90-Grad-Winkel-Gesangsszene vor allem ein Gefühl von Wieder-Zusammenkommen bleibt.


08. Amenra – „De Evenmens“

So wie Jesus Christus die Dornenkrone als Ausdruck seines Leidens getragen haben soll, widmen sich auch Amenra dem Symbol, das sie zum Leitmotiv ihres aktuellen Albums gemacht haben: „De Evenmens“ führt langsam und in fast schwarz-weißen Bildern eine ortlose Kultstätte und bedeutsam aufgeladene Objekte wie eine Urne ein, alles überwuchert von Dornen. Die wachsen schließlich auch aus Körpern, an die reinigendes Feuer gelegt wird – ein ästhetisch herausragendes Schmerzritual in Bild und Ton.


09. System Of A Down – „Genocidal Humanoidz“

Die Performance-Szenen von System Of A Down kann man ignorieren, dafür strahlt die Zeichentrick-Animation in (fast nur) Schwarz-Weiß mit der zum Song passenden Anti-Kriegs- und Widerstandsbotschaft umso kräftiger – „Persepolis“ und die Geschichte von „David gegen Goliath“ lassen hier grüßen.


10. Garbage – „The Men Who Rule The World“

Shirley Mansons feministische Botschaften unterstreicht dieses Video brillant: Die grotesken Auswüchse des Patriarchats setzt ein kraftstrotzender, satirisch überzeichneter Mix aus „Monty Pathon“-Cut-up-Stop-Motion, Pop Art und Agitprop-Ästhetik ins Bild.


11. Deftones – „Ceremony“

Gute Ästhetik kriegt man oft, aber gute Musikvideos mit stringenter Story sind kein Massenphänomen. Hier ist mal wieder eines: Eine junge Frau betritt einen Nachtclub, und mit jeder von den Deftones-Bandmitgliedern bewachten Tür muss sie mehr von sich geben, tritt sie tiefer ein in eine andere Welt – und ihre eigene Seele.


12. King Gizzard & The Lizard Wizard – „Interior People“

King Gizzard & The Lizard Wizard haben tatsächlich zu jedem der zehn Songs ihres 18. Studioalbums „Butterfly 3000“ ein Musikvideo erstellen lassen, und es ist gar nicht so leicht, das Highlight auszuwählen. Das ulkige „Catching Smoke“? Das psychedelisch ausgeuferte „Shanghai“? Am ehesten wohl doch „Interior People“ mit seiner Zeichentrickanimation um eine Mensch-zu-Insekt-Metamorphose – Fans von „He-Man“, „Die Verwandlung“ von Franz Kafka und Kubricks „2001“ dürften gleichermaßen begeistert sein.


13. Code Orange – „Autumn And Carbine“

„Tron“, aber als Band: Code Orange werden eingesogen in eine virtuelle SciFi-Dystopie, inhaltlich und optisch grob zwischen Orwells „1984“ und dem Gaming-Klassiker „Halo“, in der sie als Soldaten gegen eine korrupte Herrscherklasse aufbegehren. Animiert haben das Sänger/Schlagzeuger Jami Morgan und Sänger/Keyboarder Eric „Shade“ Balderose selbst – und wer die subtile Anspielung auf die Musikindustrie entdeckt, wird sich ein Lächeln kaum verkneifen können.


14. Steven Wilson – „Self“

Schon mit dem Albumcover zu „The Future Bites“ hatte Steven Wilson Fragen zum Thema Identität aufgeworfen, das Video zum auf dem Album enthaltenen „Self“ geht dann richtig in die Vollen: Plötzlich blickt man nicht mehr in das Gesicht von Wilson, sondern das von Donald Trump, Mark Zuckerberg, Robert Downey Jr., Arnold Schwarzenegger, Tom Cruise und vielen mehr – die dank Deepfake-Technologie täuschend echt Wilsons Lied zu singen scheinen. Gruselig, lehrreich.


15. The Dirty Nil – „Damage Control“

„Rick And Morty“, anyone? Dieses Video erinnert vom Stil her vage an die Erfolgsshow, nur das eben The Dirty Nil die Hauptrolle spielen. Wie hier ein Wahrsager der Band allerhand tollpatschiges Unheil vorhersagt, kommt deshalb schwer sympathisch rüber. Wie die drei Typen aus dem kanadischen Hamilton, Ontario ja auch.


16. Space Chaser – „Remnants Of Technology“

Durch eine intergalaktische Jukebox landen Space Chaser in einer Weltraum-Spelunke – und was folgt, ist eine herrliche Musikvideo-Kurzfilm-Hommage an die Außerirdischen-Vielfalt der „Star Wars“-Kantine, plus ein bisschen „Terminator“. Nur eben in der Thrash-Metal-Version und mit dem düsteren Vibe der „Alien“-Filmreihe.


17. Soccer Mommy – „rom com 2004“

Vielleicht wären Anfang der 2000er noch mehr Menschen ins „Second Life“ gepilgert, wenn es eine so charmant-bunte Grafik wie manches 90er-Konsolenspiel gehabt hätte. Soccer Mommy bringt beides zusammen, voilà: ein Retrotraum, trotz manchen Störgeräusches im Song.


18. Unknown Mortal Orchestra – „That Life“

Unknown Mortal Orchestra
sind immer ein Garant für unterhaltsame Musikvideos: Puppenspiel. Ein bisschen tragisch ist die Geschichte, aber mein Gott: das Tanzen am Pool, der flauschige Drink, die Alien-Entführung!


19. Bent Knee – „Queer Gods“

Was in diesem Video passiert? Tanz und Gesang wurden (per Motion Capture) gefilmt – eigentlich geht es aber um die fliegenden, flirrenden Farben und Formen, die wie im digitalen Rausch über den Bildschirm flimmern, fließen, zucken und morphen.


20. Cult Of Luna – „Cold Burn“

Kein Wunder, dass sich dieser schwarz-weiße Flug durch zerklüftete Naturlandschaften zwischen „Game Of Thrones“ und „Dark Souls“ anfühlt wie ein Videospiel: Cult Of Luna werden zum Release ihres neuen Albums tatsächlich ein begleitendes Game herausbringen, das interaktiv auf den Sound der Platte reagiert. Das hier ist der mitreißende Teaser dazu.


21. Idles – „Car Crash“

Jahrelang hat Regisseur Matthew Cusick Szenen aus verschiedensten Filmen des 20. Jahrhunderts gesammelt, in denen Zuschauer aus der Fahrerkabine eines Autos heraus Schusswechsel, Abstürze aus großer Höhe und überhaupt Crashes jeder Art erlebt. Das perfekte Material für diese packend nahe Video-Collage der Unfallzerstörung zum typisch intensiven Idles-Sound.


22. Mastodon – „Teardrinker“

Eine mysteriöse Kiste, die das Tor in eine andere Sphäre zu sein scheint. Verschiedenfarbig leuchtende Glaskugeln. Animationen von fremdartigen Wesen, Steinkolossen und fließendem Wasser – nach diesem Clip ist nichts klarer. Aber er zieht einen hinein in die Musik und Gedankenwelt von Mastodon.


23. Courtney Barnett – „Before You Gotta Go“

Courtney Barnett als musikalische Feldforscherin, die plötzlich sich selbst findet. Im Wortsinn. ‚Nuff said.


24. Foo Fighters – „No Son Of Mine“

Ein Mann verliert sich zwischen Drogen, Alkohol, Glücksspiel und Gewalt, als er nach einer trunkenen Autofahrt in einer Kirche in den Beichtstuhl fällt, nimmt der Clip eine überraschende Wendung… Stichwort: Wasser predigen, Wein trinken. Der Stil, eine Art Zeichentrick-Version von „Sin City“, macht alles noch eindringlicher.


25. Iron Maiden – „The Writing On The Wall“

Epischer Heavy Metal braucht auch epische Bilder: In einem apokalyptischen Wasteland infiltriert ein mysteriöser Wanderer die Festung eines Herrschers, und natürlich hat auch Maiden-Maskottchen Eddie einen eindrucksvollen Auftritt. Gerade Fans von He-Man oder dem Zeichentrick-Klassiker „Heavy Metal“ dürften von dem Animations-Stil angetan sein.


BONUS

Die Ärzte – „Noise“

Wenn einem Corona im wahrsten Sinne des Wortes die Tour vermasselt, muss man kreativ werden. Die Ärzte stehen also wieder in der Garage, um vor einem einzelnen Fan aufzutreten, inklusive Stargast und Bjarne Mädel als Ordner und Techniker. Das Ende widmet sich augenzwinkernd der Pandemie-Live-Problematik der verbotenen Menschenmassen.