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Dendemann - Über T-Shirts und Merchandise

Dendemann – Über T-Shirts und Merchandise
Sein T-Shirt von Dr. Teeth & The Electric Mayhem stellt Dendemann im zwölfseitigen Bandshirtspecial in VISIONS 236 vor. Hier könnt ihr das komplette Interview über Bandshirts, HipHop-Kutten und Merchandise lesen.

Wo hast du dein T-Shirt her?
Das habe ich in New York gefunden, 2008. Neu, aber upgevintaged. Auf alt gemacht.

Du wusstest, dass Dr. Teeth & The Electric Mayhem die Band aus der Muppet-Show ist?
Ich wusste es – aber auch noch nicht ewig.

Ist es – vielleicht abgesehen von einigen HipHop-Shirts – das einzige Bandshirt, das du besitzt?
Nein, aber es ist schwierig mit dem Merchandise und der Identifikation. Das T-Shirt ist ja die Visitenkarte von heute. Und man sollte besser meinen, was da draufsteht. Sonst verträgt sich das überhaupt nicht mit der Realness. Deswegen habe ich mich entschieden, es bei diesem Shirt hier zu belassen. Aber ich kriege öfter auch mal tolle Sachen geschenkt. Ich habe zum Beispiel noch ein uraltes Beatsteaks-Shirt von Irie Daily. Das war so eine Collabo zwischen Hersteller und Band.

Du hast ja auch einen Song über T-Shirts.
Und ein T-Shirt zu dem Song über T-Shirts. Das habe ich bei meinen Eltern wieder gefunden. Da steht einfach „Generation T – 100% Baumwolle“ drauf. (lacht)

Der Song ist ja nicht mehr der jüngste, die Message aber immer noch gültig.
Wenn nicht gültiger denn je. Weil sich Gott sei Dank die Bedeutung eher verschärft hat. Die Zeit, als man Firmenlogos auf Shirts getragen hat – also outer geht’s ja gar nicht. Am besten sollte man nur noch Botschaften auf Shirts tragen.

Das neue Firmenlogo wären die Balken von Black Flag.
Genau. Oder meiner Meinung nach von diesem Künstlerpool 2K by Gingham ins Leben gerufene Seite – da gibt es 1000 Shirts und von jedem Künstler ungefähr 20. Dort gab es, glaube ich, zum ersten Mal das Beatles-Shirt mit den Vornamen. Und das gibt es ja heute in jeder Variante. Von sich selber, von Wu-Tang – das ist auf jeden Fall eine sehr moderne Art ein T-Shirt zu tragen: mit leichter Herausforderung für den Betrachter.

Kann man sagen, dass in der HipHop-Szene weit weniger Bandshirts getragen werden, als in der Rockmusikszene?
Das würde ich meinen. Etwas weniger. Bei mir auf Konzerten gibt es viel Skateboard-Oberbekleidung, was ich sehr begrüße; und etwas Nerd-Merch.

Wie viele Kutten besitzt du?
Vier. Eine hellblaue, eine schwarze, eine blaue, schwarz gewachst und eine dunkelblaue. Alle noch ohne Zierde, aber ich weiß schon, was draufkommt.

Was denn?
Ich habe im Internet mehrere Troop-Jacken gekauft mit Aufnähern, die auf den schnittbedingt untragbaren Teilen drauf sind. Aber die Idee ist auch schon fünf Jahre alt.

Was ist denn Troop?
Troop ist eine, Ende der 80er in der Bronx gegründete HipHop-Klamottenfirma. Und damit eine der ersten, denn vorher wurde in der HipHop-Szene nur Sportswear getragen. Die Engländer, die bei uns stationiert waren, haben das in den 90ern extrem gesportet und ich hab das jetzt wiederentdeckt. Auf den Jacken sind frottierte Riesenaufnäher über das komplette Teil. Die Idee kam mir, als ich in Hamburg in einem Custom-Aufnäher-Laden war. Da dachte ich: Eigentlich müsste man sich eine HipHop-Kutte machen – also nicht mit Run DMC hinten drauf, sondern mit Firmen. Aber ich hatte damals noch keine Ahnung, dass ich noch solche Jacken kriegen würde, denn Troop gibt es seit zehn Jahren nicht mehr.

Du hast vorhin erwähnt, dass bei deinem Merch die Größe XL wie Blei in den Regalen liegt. Und das im HipHop. Was ist da los?

Na ja, immer wenn etwas übertrieben wird, dann passiert danach das Gegenteil davon. Das weiß man doch. Ich weiß, dass es teilweise deutschen HipHop-Merch bis siebenfach XL gab. Aber diese Größe sieht nur in einer Stadt akzeptabel aus. In New York und mit der passenden Yankees-Mütze konnte man nachvollziehen, warum das dort entstanden ist.

Wurdest du schon mal auf das T-Shirt angesprochen, das du gerade trägst?
Nein, noch nie. Das ahnt ja niemand. Das finde ich übrigens sehr angenehm: Merchandise, das nicht als solches erkennbar ist. Was ich auch gerne selbst produziere, was sich auch als Blei entpuppt. (lacht) Also auf zwei Drittel der von mir im Store erhältlichen T-Shirts steht kein Hinweis auf den Künstler drauf.

Und warum das?
Weil ich die Shirts im Hinblick darauf gestalte, wie ich sie gerne selber tragen möchte – und dann doch nicht tue.

Weißt du, von wem dein erstes Bandshirt war?
Ich glaube, das war von The Prodigy. Wenn es nicht irgendwo bei meinen Eltern verschollen wäre, dann hätte ich das übrigens mitgebracht: mein weißes Prodigy-Longsleeve. Dann hätte ich erzählen können, dass ich, bloß um für 20 Minuten Prodigy zu sehen, einst mit gekauftem Ticket auf der Mayday in der Dortmunder Westfalenhalle war und danach wieder abgehauen bin. Prodigy zum ersten Album war eine Pflichtveranstaltung.

Welche Band hat den besten Merch?
Schwer zu sagen, wer schon immer groß gestylt hat. Ich hatte immer Probleme damit. Ich habe letztens den ersten Eins-Zwo-Pulli gefunden und ich weiß noch, warum es so ein Theater gab, bis es ihn gab: Ich wollte einen marinefarbenen Pulli mit marinefarbenem Stick. (lacht) Und ich hab’s auch gekriegt, aber deshalb gibt es den Pulli auch noch. Und wo wir gerade beim Thema sind: Der Titel Stumpf ist Trumpf kommt von Pit von Cleptomanicx, der mich mit diesen Worten bat, mir ein schlichtes, schwarzes T-Shirt zu überlegen. Das war 2006 oder so und dann meinte ich so „dann können wir ja das Gelbe und mit den Mickey-Mouse-Fingern…“ und er meinte: „Ja, is‘ cool. Aber setz dich bitte mal hin und überleg dir ein schlichtes Shirt mit deinem Namen drauf, stumpf ist Trumpf.“ Da habe ich den Spruch zum ersten Mal gehört und meinte, dass er irgendwann den Song dazu bekommt. Das Shirt, das dabei rumkam, ist übrigens leider immer noch der Renner. In Graffiti-Schreibschrift steht in weiß dort mein Name drauf. Mehr nicht.

Das Bandshirtspecial mit vielen weiteren, gut gekleideten Musikern findet ihr VISIONS 236 – jetzt am Kiosk! Eure Lieblingsshirts zeigen und neue gewinnen, könnt ihr hier.

Die-Ärzte-Grafik

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