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Damo Suzuki (Can) ist tot

Krautrock-Legende

Damo Suzuki ist tot
Der japanische Sänger Damo Suzuki ist gestorben. In den frühen 70ern war er als Sänger von Can an ihren populärsten Alben beteiligt. Später trat der unermüdlich tourende Suzuki auch im VISIONS-Kosmos in Erscheinung.
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Damo Suzuki (Foto: Gary Wolstenholme/Redferns/Getty Images)

Suzuki war nur rund vier Jahre Mitglied bei Can, prägte aber mit seinem improvisierten Gesang die künstlerisch stärkste Phase der Band entscheidend. Die Alben „Tago Mago“ (1971) und „Ege Bamyasi“ (1972) gehören heute zum Kanon des sogenannten Krautrock, der zum Großteil aus Deutschland stammenden Freiform-Rockmusik der späten 60er und 70er. Can-Kenner:innen schwören aber auch auf die anderen beiden Alben mit Suzukis Beteiligung, „Soundtracks“ (1970) und vor allem „Future Days“ (1973).

Am heutigen Samstag gaben die Social-Media-Profile von Can bekannt, dass Suzuki bereits gestern gestorben ist. Er litt an Darmkrebs. „Seine grenzenlose kreative Energie hat so viele auf der ganzen Welt berührt“, heißt es, „nicht nur mit Can, sondern auch mit seiner alle Kontinente umspannenden Network-Tour. Wir weden Damos freundliche Seele und sein freches Lächeln für immer vermissen. Er kommt jetzt mit [den bereits verstobenen Can-Mitgliedern] Michael [Karoli], Jaki [Liebezeit] und Holger [Czukay] zu einem fantastischen Jam zusammen! Viel Liebe für seine Familie und seine Kinder.“ Suzuki wurde 74 Jahre alt.

Can-Bassist Czukay und -Schlagzeuger Liebezeit hatten Suzuki in München entdeckt, als er als Straßensänger auftrat, und vom Fleck weg für eine Can-Show am selben Abend engagiert. Suzuki blieb bis 1974 in der Band. Nach seinem Ausstieg dauerte es bis in die 80er, bis man wieder etwas von ihm hörte. Seitdem veröffentlichte er bis zuletzt unermüdlich Platten und trat in zahlreichen Konstellationen live auf, unter anderem mit seiner Band Damo Suzuki & Friends, später Damo’s Network, nach denen er sein Label Damo’s Net Work benannte.

Im VISIONS-Kosmos ist Suzuki wohl am bekanntesten für die EP „Please Heat This Eventually“ (2007), die er mit Omar Rodríguez-López aufnahm. 2018, noch vor Black Midis offiziellem Debüt „Schlagenheim“, erschien eine Live-Kassette von Suzukis Auftritt mit der Band im Londoner Club Windmill, in dessen freigeistiger Szene sich der Sänger pudelwohl gefühlt haben muss. Seine letzte zu Lebzeiten veröffentlichte Platte „Vienna Sound Carriers – Wien, 15. November 2019“, ein Live-Koop-Album mit der österreichischen Band Half Baked Cheese, erschien im April 2023 beim deutschen Label Klangschutz.

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