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Lieblingssongs 2021: Lukas Schumacher

Lieblingssongs 2021: Lukas Schumacher
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2021. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Praktikant Lukas Schumacher.

Ich habe dieses Jahr ganze neun Konzerte besucht. Das ist mein schlechtester Schnitt seit 2008, da war ich 12 Jahre alt. In „normalen“ Jahren geht das auch schon mal in zwei bis drei Wochen. Bleibt also viel mehr Zeit fürs Musik hören, möchte meinen, aber auch meine Spotify-Minuten sind deutlich zurückgegangen und wären ohne Podcasts wohl auch noch niedriger. Ich musste also fast eher suchen als aussortieren, 10 Songs hab ich dann aber doch noch zusammen bekommen.

Den Anfang macht Casper mit dem Titeltrack zum im kommenden Frühjahr erscheinenden Album „Alles War Schön Und Nichts Tat Weh“. Musikalisch musste ich erst ein bisschen reinkommen, der Song will viel und erinnert in seiner Fülle an „Flackern.Flimmern“ vom Vorgänger „Lang Lebe Der Tod“. Und auch wenn ich mit den anderen beiden Singles auch noch nicht warm geworden bin, schafft es der Ostwestfale, wie fast immer, Zeilen zu schreiben, die ich mir aus dem Stand tätowieren lassen würde (tumblr-Alarm!): „Nehm den Fuß nie mehr runter vom Gas“ – here’s to 2022!

Gemeinsam mit Drangsal lieferte Casper mit der eigenen Podcast-Playlist auch meine Neuentdeckung des Jahres: Paula Hartmann. Die 20-Jährige Berlinerin hat einen absurden Sinn für bildliche Sprache und ist dabei emotional – ohne auch nur einen Moment kitschig zu sein. Ohne Kitsch kommt auch Danger Dan rüber – der Song „Das Ist Alles Von Der Kunstfreiheit Gedeckt“ war (zurecht) in sämtlichen Timelines und Feuilletons zu finden. Noch mehr berührt hat mich allerdings „Eine Gute Nachricht“, der vielleicht die schönste Zusammenfassung eines weiteren maximal durchwachsenen Jahres gewesen ist. Den deutschsprachigen Block schließen Fortuna Ehrenfeld ab: „Das Imperium rudert zurück“ schließt nahtlos an den bekannten und angenehm wahnsinnigen Mix aus Indie sowie poppigen, elektronischen Elemente an, schafft es aber vor allem dank eines Konzerts in der Kölner Philharmonie auf diese Liste: Falls jemand die Jenny-Thiele-Ultras gründen möchte, ich bin sofort dabei.

Ähnlich verhält es sich mit Singer/Songwriter Dave Hause. Der ehemalige Loved Ones-Frontmann spielte im August mit seinem Bruder Tim ausgewählte Akustikshows in den Privatgärten von einigen Fans und brachte einige Songs des neuen Albums „Blood Harmony“ mit. „Gary“ handelt dabei mit einer vergleichsweise unaufgeregten aber bewährten Mischung aus Americana- und Heartland-Rock von der Geschichte eines gemobbten Mitschülers und von den Schuldgefühlen die Hause auch nach 30 Jahren noch manchmal einholen. Völlig unvorbereitet einer der emotionalsten Momente des Jahres.

Turnstile brechen einfach mal ansatzlos mit allen Genres und dürfen so überraschender Weise auch auf keiner Jahresliste fehlen. Der Opener „Mystery“ tritt dabei direkt die Haustür ein und weckt das dringende Bedürfnis nach Moshpits. Sam Fender, längst kein Geheimtipp mehr, dürfte sich in den nächsten Jahren zu einem der größten Acts der Szene entwickeln. Und wenn jemand so einen Nachfolger zum hochgelobten Debütalbum vorlegt, dann ist das gleichwohl bemerkenswert und verdient. Der Mix aus Britpop und Springsteen sowie einer klaren und kraftvollen Stimme lässt „Seventeen Going Under“ wie eine 80er-Hymne des 21. Jahrhunderts klingen.

Frank Carter verarbeitet zusammen mit dem Elektro-Künstler Lynks seine Frustration, einen Tattoo-Shop pünktlich zum Lockdown eröffnet zu haben, während Biffy Clyro nach einigen Jahren der Belanglosigkeit mit ihrem zweiten Album in zwei Jahren wieder Songs abliefern, die druckvoll anecken und den Festivalsommer herbeisehnen.

Den Abschluss bilden die Kings Of Leon mit einem Album, dass ich ihnen so auch nicht mehr zugetraut habe. Allerdings argumentiere ich so auch seit „Come Around Sundown“. „The Bandit“ ist der offensichtliche Radiohit der Platte – wenn man aber einen Faible für die Band aus beinahe noch Kindertagen mitbringt, kann man diese Songs stundenlang hören.

Auch wenn jetzt bereits die ersten Tourneen aus dem Frühjahr wieder verlegt oder abgesagt werden, an irgendwas muss man (Ich) sich ja festklammern. Spoiler: Die Winter-WM in Katar ist dafür nicht das Richtige. Bleibt also nur ein Vorsatz für 2022: Wieder 20+ Konzerte sehen. See you in the pit and at the Getränkestand!

Playlist: Die 10 Songs des Jahres von Lukas Schumacher