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Dave Grohl: Seine Karriere in 50 Songs, Teil 1

Dave Grohl: Seine Karriere in 50 Songs, Teil 1
Dave Grohl feiert seinen 50. Geburtstag – und wir feiern mit: Anhand von 50 Songs zeichnen wir die vielfältige Karriere des nimmermüden Rockers nach – in der weit mehr passiert ist als „nur“ Nirvana und die Foo Fighters. Heute präsentieren wir euch die Songs 1 bis 10 unserer Reihe.
Naomi Petersen

zu Teil 1
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zu Teil 3
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01. Mission Impossible – „Now I’m Alone“ (1985)

Dave Grohls erste namentlich überlieferte Band sind 1984 Freak Baby aus Washington, D.C.; allerdings spielt der 15-jährige Grohl dort noch Gitarre. Bei einer Probe tauschen die Mitglieder die Instrumente, Grohl landet am Schlagzeug – und weil alle Beteiligten mit dem Ergebnis glücklich sind, bleiben sie dabei. Freak Baby benennen sich daraufhin in Mission Impossible um, einen guten Eindruck von ihrem DC-Hardcore-Punk gibt einem „Now I’m Alone“ von der Split-EP „Thanks“ zusammen mit Lünch Meat, die sogar auf dem renommierten Dischord-Label erscheint.

02. Dain Bramage – „I Scream Not Coming Down“ (1986)

Als der Sänger und Gitarrist von Mission Impossible 1985 ihren High-School-Abschluss machen und zum Studium wegziehen, finden Grohl und Bassist David Smith mit Reuben Radding einen neuen Sänger und Gitarristen, mit dem sie Dain Bramage gründen. Nach einer Probe in Grohls Wohnzimmer in Springfield, Virginia (nahe Washington, D.C.) steht bereits ein halbes Dutzend Songs. Nach zwei Demos veröffentlichen Dain Bramage 1986 ihr einziges Album, „I Scream Not Coming Down“. Der Titeltrack ist weiterhin dem DC-Sound verpflichtet, man ahnt aber schon die kommenden 90er. Und Grohl spielt hier vergleichsweise „busy“.

03. Scream – „Fucked Without A Kiss“ (1988)

Im Frühjahr 1987 verlässt Grohl Dain Bramage ohne Vorwarnung, um bei der Hardcore-Punk-Band Scream einzusteigen. Die Formation um die Brüder Pete (Gesang) und Franz Stahl (Gitarre) klingt auf ihrem vierten, 1988 veröffentlichten Album „No More Censorship“ allerdings schon eher wie eine grungy Hardrock-Band. Heraus sticht ein wenig der fast thrashige Track „Fucked Without A Kiss“, auf dem Grohl mit Double-Bass-Spurts demonstriert, dass er weit mehr als nur schlichte Punk-Rhythmen beherrscht.

04. Nirvana – „Smells Like Teen Spirit“ (1991)

Nachdem Scream sich wegen des plötzlichen Weggangs von Bassist Skeeter Thompson im Spätsommer 1990 unerwartet aufgelöst haben, macht der befreundete Melvins-Kopf Buzz Osborne Grohl mit den Nirvana-Mitgliedern Kurt Cobain und Krist Novoselic bekannt, die nach einem neuen Schlagzeuger suchten. Der Rest ist Musikgeschichte, die sich in keinem Song so verdichtet wie „Smells Like Teen Spirit“, dem ultimativen Popsong der Generation Grunge, den Grohl als einzigen von „Nevermind“ mitgeschrieben hat – und das so songdienlich und auf den Punkt wie nur denkbar.

05. Late! – „Color Pictures Of A Marigold“ (1992)

Schon zu Zeiten seines Einstiegs bei Nirvana arbeitet Grohl an eigenen Songs. Einige davon veröffentlichte er 1992 auf dem Kassettenalbum „Pocketwatch“, allerdings unter dem Pseudonym Late! (obwohl Grohl auf dem Artwork als „Dave G“ genannt wird). Darunter befindet sich auch „Color Pictures Of A Marigold“, eine feine Akustikgitarren-Nummer. Vor allem deren weitere Geschichte ist spannend: Nirvana veröffentlichen eine Version des Songs als „Marigold“ auf der B-Seite von „Heart-Shaped Box“, und auch die Foo Fighters nehmen den Track für ihr Akustikalbum „Skin & Bones“ auf – immer gesungen von Grohl.

06. Melvins – „Isabella“ (1992)

Als die Melvins 1992 in Kiss-Manier jedem Bandmitglied eine eigene EP widmen, steht Grohl – unter dem Pseudonym Dale Nixon – bereit, um seinem Kumpel Buzz Osborne alias King Buzzo unter die Arme zu greifen. Der Opener „Isabella“ besteht fast zwei seiner etwas mehr als drei Minuten im Prinzip nur aus Grohls massivem Tom-Drumming, dem man sich nicht entziehen kann. Randnotiz: Der vierte Song „Skeeter“ ist einfach nur ein Remake des Late!-Songs „Just Another Story About Skeeter Thompson“, einer von Grohl erzählten Spoken-Word-Nummer über den gleichnamigen Scream-Bassisten auf einem Hardcore-Soundbett.

07. Nirvana – „Aneurysm“ (1992)

Nach „Nevermind“ bringt sich Grohl Stück für Stück mehr in Nirvanas Songwriting ein, manche dieser Stücke verstecken sich jedoch auf B-Seiten oder der Compilation „Incesticide“. Neben „Even In His Youth“ ist „Aneurysm“ ein gutes Beispiel für den kraftvollen, effizienten Stil, den Grohl zu dieser Zeit am Schlagzeug pflegt.

08. Nirvana – „Scentless Apprentice“ (1993)

Auf Nirvanas drittem Studioalbum „In Utero“ steht erstmals einer von Grohls Beiträgen so richtig im Rampenlicht: Das Gitarrenriff stammt von dem Schlagzeuger. Zunächst jammt Kurt Cobain dazu nur, damit Grohl sich gut fühlt, später sagt ihm das Ergebnis umso mehr zu. Zumal Grohl mit seinem Schlagzeug einmal mehr erstklassige Arbeit abliefert.

09. Nirvana – „Breed (Live At Reading)“ (1993)

So richtig begreift man Nirvana erst live, und kaum eine Aufnahme ist besser als ihr Reading-Konzert von 1992, die schon kurz danach erstmals als Bootleg kursiert. Der Konzertbeginn wiederum illustriert nicht nur, was für ein überlegener, phänomenaler Rockschlagzeuger Grohl ist. Sondern auch, wo er sich Dinge abgeschaut hat: In Grohls hartem Schlag hallt sein Vorbild John „Bonzo“ Bonham von Led Zeppelin wieder.

10. Scream – „Gods Look Down“ (1993)

Scream nehmen ihr fünftes und letztes Album schon 1990 kurz vor ihrer Auflösung auf. Als es drei Jahre später erscheint, passt der Gruß aus dem Grab mit seinem sich ausdifferenzierenden, in Richtung Post-Hardcore ziehenden Sound gut in die Zeit. Vor allem aber bekommt man hier in „Gods Look Down“ auch schon den Texter und Sänger Dave Grohl zu hören, der sich bald bei den Foo Fighters voll entfalten wird.