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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Birds In Row,
Between The Buried And Me,
Pabst und
Chastity. Zur Platte der Woche küren wir „Ordinary Corrupt Human Love“ von Deafheaven.

Birds In Row – „We Already Lost The World“

Birds In Row blecken auf „We Already Lost The World“ aus der Anonymität heraus die Zähne. Das Rampenlicht ist ihr größter Feind – die Franzosen sieht man auf Bandfotos nur unkenntlich gemacht, sie identifizieren sich nur mit Initialen und stellen sich gegen Personenkult und die große Geste. Ihr Hardcore reflektiert das: Eine Mischung aus brutaler Energie und zynischer Stille prägt das neue Album. Präzise wie mit einem Skalpell schneiden Birds In Row Momente großer Aggresivität und Energie in die Songs hinein, die von extrem ruhigen Passagen kontrastiert werden. „Remember Us Better Than We Are“ beginnt beispielsweise mit einem schäumenden Tobsuchtsanfall, schließt anstelle von dramatischen Melodien oder harten Riffs jedoch mit einem langsamen Schlagzeugbeat, der zusammen mit ganz leise gespielten Gitarren schwermütig Richtung Sonnenuntergang schreitet. „We Already Lost The World“ zieht seine Kraft aus der Verweigerung von durchgehend prügelndem Hardcore – und greift in unerwarteten Augenblicken doch wieder furienartig an.

Album-Stream: Birds In Row – „We Already Lost The World“

Between The Buried And Me – „Automata II“

Between The Buried And Me legen mit „Automata II“ die Fortsetzung ihres erst im März erschienenen Konzeptalbums „Automata I“ vor. Dieses definierte sich über sein losgelöstes und Genre-übergreifendes Songwriting, das immer wieder für Überraschungen gut war – und „Automata II“ geht damit noch weiter. In der Konzept-Story geht es um den Traum des Protagonisten, der von der Außenwelt als Form von Entertainment konsumiert wird, und nun wird er buchstäblich mit Pauken und Trompeten zum Fiebertraum, wenn etwa in „Voice Of Trespass“ und Teilen von „Glide“ Bläser-Segmente, verspielte Chansons und sogar Gypsy-Jazz dominanten Einzug in die komplizierten, donnernden Prog-Metal-Arrangements finden. Dieser Hektik-Horror macht die Platte viel beladener als ihren Vorgänger und kompositorisch einfach noch dichter. „Automata II“ wird zum gewagten und fordernden Soundexperiment, das aber umso kräftiger mitreißt.

Album-Stream: Between The Buried And Me – „Automata II“

Pabst – „Chlorine“

Mit der „Skinwalker“-EP feierten die Indie-Grunge-Noise-Rocker aus Berlin 2016 ein fulminates Debüt. Zwei Jahre später treiben es Pabst mit ihrer ersten Studioplatte „Chlorine“ noch weiter: Zwischen peitschenden Fuzz-Bassläufen und scheppernden Grunge-Drums erkämpfen sich die Musiker mit fröhlichen Handclap-Beats wie in „Summer Never Came“ und den groovenden Funk von „Shits“ ihr ganz eigenes Genre-Territorium. Etwas, das in gleichen Teilen nach Title Fight, Nirvana und den Queens Of The Stone Age klingt, schafft sich sein ganz eigenes Plätzchen.

Album-Stream: Pabst – „Chlorine“

Chastity – „Death Lust“

Chastitys Debütalbum „Death Lust“ klingt nicht nur wegen der Songtitel nach Überlebenskampf: Das Ein-Mann-Projekt des Musikers Brandon Williams arbeitet auf Songs wie „Suffer“, „Chains“, „Choke“ und „Scary“ mit harten Noiserock-, Hardcore- und Alternative-Metal-Sounds, so feinfühlig zusammengesetzt, dass es nicht ansatzweise diffus klingt. Der Opener „Children“ walzt mit seinen schweren Deftones-Riffs und Williams‘ verhalltem Gesang los, im darauffolgenden „Choke“ setzt er auf Hardcore-Punk-Geschwindigkeit, doch nach dem anfänglichen Sturm wird das Album immer sphärischer. Aus den melodischen, melancholischen Klangwolken à la Smashing Pumpkins bricht Williams mit Fuzz und Dissonanzen aus, wie etwa in „Negative With Reason To Be“, wo er mit kontrolliertem Glassjaw-Chaos gegen die Ruhe ankämpft. „Death Lust“ ist eine emotionale, panische und bisweilen morbide Reise, ein wahnsinnig eklektisch zusammengestelltes Debüt eines Multitalents, das sich bisher zu Unrecht nur in seiner kleinen Heimatstadt Whitby einen Namen machen konnte.

Album-Stream: Chastity – „Death Lust“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „Ordinary Corrupt Human Love“ von Deafheaven, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.