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    Between The Buried And Me
    Automata I

    VÖ: 09.03.2018 | Label: Sumerian
    Text:
    Between The Buried And Me - Automata I

    Die Aufteilung eines Albums auf zwei separat veröffentlichten Platten ist keine Neuheit. System Of A Down haben das ebenso vorgemacht wie Mono und Coheed And Cambria, mit jeweils unterschiedlich überzeugenden Ergebnissen. Der erste Teil des „Automata“-Duos aber ist aller Ehren wert, weil er mit abwechslungsreicher Musik überrascht, ohne zu erdrücken.

    Übergeordnete Konzepte sind auch Between The Buried And Me bekannt. Die EP „The Parallax: Hypersleep Dialogues“ fungierte 2011 als Einleitung und Vorbote für das ein Jahr später folgende Album „The Parallax II: Future Sequence“. Auf beiden standen erstmals Träume im Fokus, seitdem klebt die Band aus North Carolina am Thema fest. Ging es zuerst um Traumdialoge zwischen zwei Fremden, waren es 2015 auf „Coma Ecliptic“ Reisen eines komatösen Patienten in seine Erinnerungen und Vorleben. „Automata“ verankert nun eine Handlung im dystopischen Äußeren statt im unbewussten Inneren: In der nahen Zukunft wird der Hauptprotagonist von einer Unterhaltungsfirma namens Voice Of Trespass als Drehbuchschreiber, Regisseur, Filmstudio und Sendeantenne zugleich missbraucht. Seine Gedanken und Träume werden weltweit ausgestrahlt, während er glaubt, sich in der realen Welt zu befinden. Das ist natürlich schlecht verhohlene Kritik an der modernen Gesellschaft, die Prominente gern als Projektionsfläche zum eigenen Gebrauch ansieht und Unannehmlichkeiten wie Drogenabhängigkeit oder Selbstmord sowohl befeuert als auch verurteilt. Darin steckt bestimmt eine gewisse Wahrheit, aber so einfach, wie es Sänger und Hauptsongschreiber Tommy Rogers, Jr. im Opener „Condemned To The Gallows“ darstellt, ist es – wie er selber weiß – auch nicht: „Ich wollte etwas schreiben, das ich wie ein Puzzle behandeln kann, das erst am Schluss zusammenkommt. Denn so tiefgehend und düster, wie es erscheint: Es geht gut aus, und das hatten wir noch nie.“ Also alles Antäuschungen und Schattenspiele mit dem Zuhörer und der Hauptfigur. Hinzu kommt, und das gab es bei Between The Buried And Me auch noch nie, dass der breite Sound aus Prog-Metal und Mathcore inzwischen bekömmlichere Portionen mit einbezieht. Ein Song wie „Millions“ begeistert melodisch und hört sich als eines der ersten sechs Zahnrädchen des Doppelalbums trotzdem nicht unpassend an. Umso mehr gilt es vorher und nachher die Illusionen des Konzepts zur Kenntnis zu nehmen, sich aber nicht von ihnen einlullen zu lassen. Das hier ist kein „Afterman“ mit süßlichem Kieksen. Es ist „Brazil“ und „THX 1138“ und „Strange Days“, die durch die „City Of Ember“ spuken. Und zum Halbzeitpfiff glaubt man tatsächlich, dass 2 und 2 auch 5 ergeben können.

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