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Draußen! - Die Alben der Woche

Draußen! – Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Johnny Cash,
Caliban,
The Penske File und
Bad Stream. Zur Platte der Woche küren wir „The Deconstruction“ von den Eels.

V. A. – „Johnny Cash: Forever Words“

Das Compilation-Album „Forever Words“ erweckt die melancholisch-düstere Poesie von Johnny Cash zum Leben. Diverse Künstler und Künstlerinnen haben sich auf dem Album zusammengetan, um hinterlassene Texte und Gedichte des berühmten Songwriters und Schriftstellers zu vertonen – darunter seine Tochter Rosanne, Elvis Costello und der nach den Aufnahmen selbst tragisch verstorbene Soundgarden-Sänger Chris Cornell. Dieser trägt auf „You Never Knew My Mind“ mit viel Emotion Cashs Abgesang auf die Liebe vor, eine elektrische Gitarre setzt im späteren Verlauf dramatische Akzente. Meistens arbeiten die Mitwirkenden mit ruhiger, rein akustischer Instrumentierung, die stets Cashs raue Texte in den Vordergrund stellt. Mit „Jellico Coal Man“ präsentiert der Americana-Musiker T Bone Burnett mit Western-Melodien und klappernder Percussion eines der eingängigsten Stücke der Platte. Die größte Stärke dieser Compilation ist die Fähigkeit der einzelnen Interpreten, nicht bloß Cashs Nachlass aufzuwärmen, sondern die Kraft seiner Worte neu zu präsentieren, ohne den Mann außen vorzulassen, der für sie verantwortlich ist – und dessen musikalisches Erbe immer noch unermesslich groß in der heutigen Musikwelt zu spüren ist.

Album-Stream: V. A. – „Johnny Cash: Forever Words“

Caliban – „Elements“

„This is war!“ – schon jener Schrei, der „Elements“ eröffnet macht klar, dass Caliban auf ihrem elften Album keine Ermüdungserscheinungen zeigen. Sollen andere die Experimente wagen und den Weichzeichner ansetzen – das Quintett aus Nordrhein-Westfalen bleibt die Institution in Sachen moderner und breakdownlastiger Metalcore aus Deutschland, zu der sie sich schon kurz nach ihrer Gründung 1997 entwickelte. Laut Gitarrist Marc Görtz ging es der Band auf dem neuen Album auch darum, „Extreme auszuprägen“. Das kann man so stehen lassen: „Elements“ ist hart und direkt, gemacht aus Gebrüll, Druck, Wucht. Den muskulösen Reigen der 15 Songs verzieren diverse Gastsänger: Beim deutschsprachigen „Ich blute für dich“ sind Matthias „Matthi“ Tarnath von Nasty und Sebastian „Sushi“ Biesler von Eskimo Callboy mit dabei, bei „Masquerade“ hört man Korn-Gitarrist Brian „Head“ Welch als Gastsänger. Dass Caliban auch ohne jede Unterstützung von außen überzeugt hätten, daran lässt „Elements“ aber keinen Zweifel.

Album-Stream: Caliban – „Elements“

The Penske File – „Salvation“

Auf „Salvation“ stellen The Penske File ihrem aufgeweckten Punkrock eine ordentliche Dosis Folk und Heartland-Rock zur Seite. Der Sound flimmert dabei so warm wie die Sonne auf dem Albumcover: „Salvation“ ist ein Stück vertonter Sommer, positiver, überschwänglicher und tanzbarbarer, als es die kanadische Heimat des Trios eigentlich hergeben sollte. Schon im Opener „Kamikaze Kids“ entlädt sich die freudige Anspannung nach einer hellen, ohrwurmigen Gitarrenmelodie in einem glückseligen Schrei und krachendem Bartpunk, hinter denen man die Freiheit und das Glück förmlich schmecken kann. So geht das weiter, mal in sattem Dur-Punkrock im Geiste von Social Distortion wie in „Golden Summer“, mal nostalgisch mit der Springsteen-Mundharmonika am Lagerfeuer wie „American Basements“, mal mit Rockabilly-Anklängen wie in „Last Chance“ – aber immer lebenshungrig und sonnig bis zum Anschlag. So kann man den Sommer in Punkrock eröffenen, solange The Gaslight Anthem dafür gerade nicht zur Verfügung stehen.

Album-Stream: The Penske File – „Salvation“

Bad Stream – „Bad Stream“

Das Debütalbum von Bad Stream umhüllt ein mystischer Schleier: Der hinter dem Projekt stehende Frittenbude-Gitarrist Martin Steer bewegt sich hier abseits der schmissigen Indie-Pfade seiner Hauptband und erschafft abstrakte, dennoch melodische Klangflächen, in denen er Ambient mit Pop-Qualitäten verbindet. „Quiet(1986)“ durchbricht den Teppich aus sphärischem Gesang und ineinander fließenden Synthesizern mit dichten Drum-Collagen. „Sex Cries“ kombiniert knarrende Basssynthesizer mit echtem, analogen Bassspiel und erinnert angenehm an Radioheads „Supercollider“. Man hört den Stücken an, dass es Steer ein Anliegen ist, bewusst zu experimentieren und Risiken einzugehen. Es ist seinem Talent als Songwriter und seinem Gespür für eingängige Melodien zu verdanken, dass man sich im Ambient-Sound von „Bad Stream“ zwar gut verlieren kann, aber immer einen roten Faden findet.

Album-Stream: Bad Stream – „Bad Stream“

Unsere aktuelle Platte der Woche, „The Deconstruction“ von den Eels, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.