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Pinegrove-Frontmann Evan Hall der sexuellen Nötigung bezichtigt, Band sagt US-Tour ab

Pinegrove-Frontmann Evan Hall der sexuellen Nötigung bezichtigt, Band sagt US-Tour ab
In die stetig länger werdende Liste der männlichen Musiker, denen sexuelle Belästigung vorgeworfen wird, reiht sich nun auch Pinegrove-Frontmann Evan Stephens Hall ein. Er geht sowohl mit der Nachricht selbst an die Öffentlichkeit als auch mit seiner Reaktion. Die Band hat ihre gesamte US-Tour abgesagt, Kommentare von Mitgliedern einiger Szene-Bands deuten auf mehr hin.
Pinegrove (Foto: Balarama Heller)
Pinegrove (Foto: Balarama Heller)

Unter anderem gibt Hall (auf unserem Bandfoto der zweite von rechts) an, sich seit kurzem freiwillig einer Therapie zu unterziehen und diese auch auf unbestimmte Zeit fortführen zu wollen. Den sehr ausführlichen Post hat die Band gestern auf ihrem Facebook-Profil geteilt. „Ich wurde der sexuellen Nötigung beschuldigt“, schreibt Hall. „Meine Handlungen haben einer Person, die mir sehr wichtig ist, tiefen emotionalen Schmerz beschert. Es tut mir sehr leid.“

Hall beschreibt in der Folge sein kompliziertes Verhältnis mit besagter Person, geht aber nicht genauer auf die Vorwürfe ein. „Ich hätte mir meiner Machtposition mehr bewusst sein sollen, als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und als Mann“, schreibt er weiterhin. „Ich habe mit Fans geflirtet und war bei einigen Anlässen intim mit Menschen, die ich auf Tour getroffen habe. Ich bin nun zum Schluss gekommen, das dies niemals angemessen ist – selbst, wenn es von ihnen ausgehen sollte. Es wird in diesen Situationen immer eine unfaire Machtdynamik im Spiel sein, und das zu ignorieren ist nicht okay.“

Außerdem schreibt Hall, dass er in der Vergangenheit viele Dinge gesagt hätte, die er nun immens bereuen würde. „Ich habe gesagt, dass ich erkennen könnte, wer im Zuschauerraum mit mir schlafen will – anhand der Art und Weise, wie sie mir zusehen. […] Ich habe mit diesen Kommentaren absolut eine Grenze überschritten.“ Das volle Statement könnt ihr weiter unten lesen. Aufgrund von Halls Therapie und „aus Respekt der betroffenen Person gegenüber“ haben Pinegrove alle Daten ihrer US-Tour abgesagt. Ob davon auch die vier Shows im deutschsprachigen Raum im Frühjahr betroffen sind, ist nicht bekannt.

Die Kommentare zum entsprechenden Post sind wohlwollend bis verwirrt. Ein User schreibt: „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der sich für einvernehmlichen Sex entschuldigt.“ Woanders heißt es: „Die gegenwärtige Kultur lässt gute Typen annehmen sie seinen Monster, bloß weil Monster existieren.“ Dass Hall aber nicht näher auf die tatsächliche Beschuldigung eingeht, sehen andere Genremusiker kritisch. Von der Emo-Indieband Foxing etwa hat Bassist Josh Coll getweetet, dass die Kommentare „Müll“ seien, in einem mittlerweile gelöschten Tweet meinte er außerdem, dass man wisse, was Hall wirklich getan habe. Die Emo-Singer/Songwriterin Kelly Lotz alias Petal sekundierte einen Tweet des Labels Father/Daughter, der auf den emotionalen Zustand des Opfers hinweist. Außerdem getweetet hat Mat Cothran von Elvis Depressedly. Er hätte es gesagt und man hätte zuhören sollen. Leider ist der Tweet ebenfalls gelöscht, ohne Möglichkeit eines vorherigen Screenshots. Alle genannten Künstler stammen aus dem direkten Umfeld von Hall und waren zuvor mit seiner Band auf Tour gewesen.

Zuletzt hatten Pinegrove den neuen Song „Intrepid“ veröffentlicht.

Facebook-Post: Evan Stephens Halls Statement

Tweets: Josh Coll (Foxing) reagiert


colltweet

Tweet: Father/Daughter Records zu Halls Statement

Tweet: Petal reagiert auf Father/Daughter

Live: Pinegrove

16.03. Köln – Artheater
17.03. Luzern – Südpol
19.03. Berlin – Musik und Frieden
20.03. Hamburg – Knust

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