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Lieblingssongs 2016: Jan Schwarzkamp

Lieblingssongs 2016: Jan Schwarzkamp
Die VISIONS-Redaktion blickt zurück auf das Musikjahr 2016. Dieses Mal: Die 10 Lieblingssongs von Redakteur Jan Schwarzkamp.

So richtig glücklich werde ich mit Pop-Punk und Emocore ja schon lange nicht mehr. Manchmal fühle ich mich rausgewachsen, manchmal schaffe ich einfach nicht, die Euphorie zu verstehen, die manche Platten bei anderen auslösen, und manchmal muss ich sagen, ist vieles nicht mehr so gut, wie es einst war.

Für mich hat sich das 2016 erheblich verändert. Lange gab es nicht mehr so viele Platten, Songs und Bands aus der Genre-Familie, die mich derart begeistert haben. Allen voran natürlich The Dirty Nil und ihr powerpoppiger Gitarrenkrach. Es ist schwer, ein Highlight vom Debütalbum „Higher Power“ zu extrahieren – weil alle Songs so gut sind. Meine Wahl fällt auf das auch mit tollem Video ausgestattete „Zombie Eyed“.

Aber auch die lustigen Pkew Pkew Pkew und stellvertretend für deren nach der Band benannte Platte (und irgendwie auch den von Donald Trump zusammengestellten Kongress) gibt es weiter unten den Song „Asshole Pandemic“. Beide Songs sind nur ein Bruchteil von dem, was aus der Ecke in 2016 an gutem Kram kam.

Kollektiv verknallt haben wir uns alle in die Australier Clowns. Deren schmissiger Mix aus Punk und Hardcore, den es auf deren zweiten – und 2016 dann auch bei uns erschienenen – Album „Bad Blood“ zu hören gab, machte tierisch Spaß. Dass es fast noch besser weitergeht, beweist die neue Single „Destroy The Evidence“, die gar nicht auf dem Album drauf ist – aber dafür ja auf der Jahresend-Heft-CD in VISIONS 286.

Noch so eine Überraschung sind Yak. Die drei jungen Briten haben mit „Alas Salvation“ ein bemerkenswertes Debüt vorgelegt, das herrlich übersteuert und krachig am Erbe der Stooges kratzt. Die würden sich auch gut als Support für Savages machen, deren das neue Album „Adore“ eröffnende „The Answer“ ein tierischer Brocken ist.

Apropos Brocken: Mit so einem beginnt auch das erstaunlich gute Debütalbum der Allstar-Band Vanishing Life. „Realist“ ist mit seinen fünf Minuten und dem stoisch von Walter Schreifels vorgetragenen Text fast doppelt so lang wie alle anderen Songs auf der Platte.

Nicht ganz so aggro – aber für Indierock ausnahmslos krachig sind die neu geborenen Pabst. Das Berliner Trio debütierte in diesem Jahr mit der „Skinwalker“-EP. Und ich werde nicht müde, zu erwähnen, was der Song für ein Monster-Hit ist. Superspitze, dass wir auch den für unsere Jahresend-CD in VISIONS 286 bekommen haben.

Total umgehauen hat mich „Stiff“ von den Garage-Soul-Funk-Rockern White Denim zwar nicht – aber alles richtig gemacht haben sie trotzdem wieder. Der Beweis ist das schmissige „Ha Ha Ha Ha (Yeah)“.

Und dann gab es da noch Zeal And Ardor, das ulkige Projekt, das mit „Devil Is Fine“ in diesem Jahr eines der erstaunlichsten musikalischen Erzeugnisse überhaupt hervorgebracht hat – irgendwo zwischen melodischem Death Metal und Sklaven-Gospel-Soul. Glaubt man nicht, so lange man es nicht hört. Ende Februar erscheint die Platte dann auch endlich regulär bei uns.

Die Korinthenkacker unter euch werden wissen: „Dying Surfer Meets His Maker“ ist eigentlich schon 2015 erschienen – aber eben erst 2016 bei uns. Und weil das dritte Album von All Them Witches so fantastisch ist, muss hier stellvertretend das achtminütige Psych-Kraut-Ungetüm „El Centro“ herhalten. Und jetzt viel Spaß mit meinen zehn Songs des Jahres.

Spotify-Playlist: Lieblingssongs 2016: Jan Schwarzkamp