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Draußen! Die Alben der Woche

Draußen! Die Alben der Woche
Freitag ist Plattentag – und wir stellen euch wie gewohnt die wichtigsten Neuerscheinungen der Woche vor. Diesmal mit den neuen Alben von Frameworks,
The Avalanches,
Gone Is Gone und
Big Business. Zur Platte der Woche küren wir "Ellipsis" von Biffy Clyro.

Frameworks – „Smother“

Beim Namen Florida denken viele im ersten Moment zunächst an Sommer, Sonne und Strand; wer sich dann auch noch für Musik interessiert, dem fällt vielleicht noch der positiv gestimmte Punkrock von Bands wie Hot Water Music aus Gainesville ein. Gutes Wetter gleich fröhliche Musik eben. Frameworks kommen zwar aus der gleichen Stadt wie Hot Water Music, aber die Wetter-Gleichung passte bisher nicht so ganz zu ihnen. Zum ersten Mal zeigte die Posthardcore-Band das auf ihrem Debüt „Loom“ aus dem Jahr 2014. Auch zwei Jahre später schreit Frontmann Luke Pate noch so wütend und verzweifelt wie es sich für eine Hardcore-Band gehört. Aber in die Songs haben sich ein paar melodische Sonnenstrahlen eingeschlichen und wie man es von einer runden Platte erhofft, kommen die Highlights erst gegen Ende der durchgängig überzeugenden 35 Minuten, zum Beispiel bei den mitreißenden Gitarrenriffs von „Tangled“ und dem gegen Ende langsam ausfadenden „The New Narcissistic American Dream“. Daran hat sich Posthardcore dieses Jahr zu messen.

Album-Stream: Frameworks – „Smother“

The Avalanches – „Wildflower“

„Since I left you/ I found the world so new“ ließen die Avalanches 2000 von einem Sample ihres Debüts erklingen. Vor 16 Jahren waren die australischen Sample-Profis von der Bildfläche verschwunden und nach ihrem grandiosen „Since I Left You“ folgte eine Leere. Als würde sie der zitierten Textzeile Folge leisten, kehren sie nun mit einem neuen Album zurück. Auf „Wildflower“ findet sich viel Neues, aber auch Altbewährtes. Wie im Vorgänger scheint in der unendlichen Fülle aus Soundschnipseln ein Song in den nächsten überzugehen. Im Gegensatz dazu kommt das verträumte „Colours“ angeblich ohne Samples aus und mit MF Doom, Ariel Pink, Danny Brown oder Father John Misty holte man sich prominente Unterstützung ans Mikrofon. Wie selbstverständlich werden wieder die verschiedensten Genres zu einem eigenständigen, groovenden Sound verschmolzen – bestes Beispiel ist der funkige Klezmer-Polka-Calypso-Hit „Frankie Sinatra“. In „Live A Lifetime Love“ werden Gangsta-Lyrics einem fröhlichen Beat gegenübergestellt, das humorvolle „The Noisey Eater“ wirkt, als wäre es aus einer Kindersendung entsprungen, und „The Wozard Of Iz“ funkt sich durch 60s-Hippie-Psychedlica und garniert sich selbst mit Old-School-HipHop. Das lange Warten hat sich gelohnt.

Album-Stream: The Avalanches – „Wildflower“

Gone Is Gone – „Gone Is Gone“ (EP)

2016 scheint das das Jahr der Supergroups zu sein und Mastodon sind mitten drin. Während sich Gitarrist Brent Hinds im Giraffe Tongue Orchestra austobt, hört das neueste Spielwiese von Troy Sanders auf den Namen Gone Is Gone. Gemeinsam mit Troy van Leeuwen (Queens Of The Stone Age), Tony Hajjar (At The Drive-In) und Multiinstrumentalist Mike Zarin liefert das Quartett mit der EP „Gone Is Gone“ ein erstes, wuchtiges musikalisches Statement. Schon der Opener lässt jedoch erkennen, wer bei dem Projekt scheinbar federführend ist: Obwohl als letzter zu der Gruppe dazugestoßen, drückt Sanders mit dem Mastodon-artigen „Violescent“ und dem später folgenden „One Divided“ der Band seinen Stempel auf. Das mag weitestgehend auch an der markanten Stimme des Bassisten liegen, die sich bei seiner Hauptband ansonsten mit denen von Hinds und Schlagzeuger Brann Dailor abwechselt. Das atmosphärisch schwelgende „Starlight“ oder das abschließende „This Chapter“ zeigen jedoch, das Gone Is Gone keine Solonummer, sondern eine gemeinschaftliche Idee hervorragender Musiker ist. Zwischen Postrock und Post Metal manoeuvrierend, lassen die einzelnen Individuen die Einflüsse ihrer Hauptbands zu einer eigenständigen Vision verschmelzen.

Album-Stream: Gone Is Gone – „Gone Is Gone“ (EP)

Big Business – „Command Your Weather“

Als Duo fingen Big Business an, waren zwischenzeitlich zu dritt, dann sogar zu viert, nun besteht die Band wieder aus den beiden Bandgründern Jarred Warren und Coady Willis. Als kreative Krise oder gar Tiefpunkt lässt sich diese Minimalbesetzung allerdings absolut nicht bezeichnen, denn mehr als zwei braucht es anscheinend nicht für heftigen, noisigen Stoner Rock mit Sludge- und Psych-Anleihen auf dem neuesten Werk „Command Your Weather“, das allerdings so viel mehr als nur das ist. Gemäß dem Motto „Kreativität durch Einschränkungen“ holen Warren und Willis alles aus Bass und Schlagzeug heraus und spielen meisterhaft mit der Dynamik ihrer Songs. Da folgt ein tiefschwarzer Doom-Part auf einen Abschnitt, durch den nur ein leises Glockenspiel führt. Dazu kommt noch Warrens ätherische Stimme, und nach dem siebenminütigen, epischen Song „Horses“ könnte man vorsichtig behaupten, dass Big Business am stärksten sind, wenn sie nur zu zweit sind.

Album-Stream: Big Business – „Command Your Weather“

Unsere aktuelle Platte der Woche „Ellipsis“ von Biffy, und alle weiteren Neuerscheinungen der Woche findet ihr in unserer Übersicht.